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Aktualisiert: 21. September 2025


"Wärst' Knecht geblieben, wär gescheiter gewesen," sagte Söllinger zu seinem ehemaligen Knecht, "wenn's einmal angeht, hört's nicht mehr auf." Michael stürzte sich in die Arbeit. Der Pfarrer kam ein paarmal ins Haus, sah nach. "Eine Kuh halt, eine Kuh, Herr Hochwürden!" murmelte Michael hin und wieder dumpf. "Der Herr hat's gegeben der Herr hat's wieder genommen," antwortete der Geistliche nur.

Als der Pfarrer, der selber ein wenig zitterte, dies dem Söllinger auseinandersetzte, erbleichte dieser sichtlichund sank wie vom Schlag getroffen in einen Stuhl. "Ruhig beibringen, ist das beste. Ich geh' selber zu ihm hinaus," sagte der Geistliche nach einigem Schweigen, nahm seinen Hut, steckte das Papier zu sich und begab sich zu Michael.

Der Söllinger blieb einen Augenblick stehen, biß die Zähne aufeinander und schlug, weitergehend, den Hirschgriffstock fester auf den Boden. Den Michael sah man jetzt tagsüber fast nie. Nur am Abend stelzte er üher den Söllingerhügel, blieb manchmal stehen und sah wie prüfend der Bahnlinie nach. Gebückt ging er. Er trug meistens einen breiten Mantel und hielt einen Stock in der Rechten.

Finster sah der Söllinger ins Leere und erwiderte kein Wort. Seine zwei Söhne, der Martin und der Joseph, saßen da und schwiegen gleichfalls. Zwei flotte Burschen waren sie, sahen gar nicht mehr bäurisch aus, studierten in der Stadt und hatten runde, selbstbewußte Gesichter, auf denen ein überheblicher Stolz glänzte. Der Bürgermeister stand auf einmal auf und ging. Es war Erntezeit.

Auf einmal kam man ins Handgemenge. Ein furchtbares Raufen entstand. Der Werkmeister bekam einen Schlag auf den Kopf und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Am ändern Tag verhafteten die Gendarmen von Greinau zwei Böhmen und einen Italiener, der beim Söllinger auf der Tenne logierte.

Es war wahr, was der erste Knecht vom Reinalther sagte: "Einen solchen Stall trifft man so schnell nicht mehr." Und: "Eine Lust müsse es sein, dort zu arbeiten." Aber der Söllinger warf verächtlich hin: "Was hilft ihm das schöne Haus und alles, wenn er kein Grundstück hat!"

Und war beschlossene Sache! Nächstes Frühjahr sollte die Strecke in Angriff genommen werden. Beim Söllinger liefen die amtlichen Schriftstücke über die abzutretenden Grundstücke ein. Die Bauern standen vor den Anschlägen mit verbissenen Gesichtern, brummten und fluchten. Eine furchtbare Erbitterung hatte das ganze Dorf ergriffen. Aber es half alles nichts. Alles nichts!

"Und schau nur! durch meine schönsten Gründ' gings'!" rief der Reinalther, als eben die Vermesser die Linie durch seine Weizenlande zogen, fäustete seine Hände drohend und polterte gleichfalls: "Gibt's nicht!" Und auf der Stelle gingen die beiden zum Söllinger hinauf und erhoben lebhaften Einspruch gegen dieses Vermessen. "Dein Haus soll weg! Dein Haus, Söllinger!

Und aus den Reden der Dörfler am Biertisch konnte man deutlich heraushören, daß keiner bereit war, auch nur ein Tagwerk von seinen Gründen abzugeben. "Unser Heu bleibt unser Heu," sagte der Gleimhans. Und alle nickten. "Der kommt schon und will einen Grund! Aber da bleibt ihm der Schnabel sauber!" brummte der Reinalther. Der Söllinger blickte düster drein und schwieg.

Überleg' dir's und laß mir's wissen!" Und ehe der Bauer etwas erwidern konnte, war er draußen. Eine Weile stand der Reinalther wie besinnungslos da. Dann ging er zum Lechlwirt hinüber. Der Gleimhans und der Söllinger saßen da. Schüchtern und ganz von außen herum erkundigte sich Reinalther nach den Räumlichkeiten im Schmiedhaus. "Mußt' raus?" fragte der Lechl. Stumm nickte der Befragte.

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