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Aktualisiert: 21. Juni 2025
"Nicht?" wiederholte er, als der verneinte und maß ihn scharf von der Brust bis zur Stirn. "Ich ...!?" fand endlich der Söllinger das Wort. "Ja?" "Solang ich leb' nicht!" schrie der Bürgermeister schroff, als wolle er sagen: "Was willst denn du auf einmal bei mir?" "Es paßt mir nicht vor meinem Turm," sagte Michael tonlos und spröde und lächelte höhnisch in sich hinein.
Der Gleimhans fuhr die Habe Reinalthers ins Schmiedhaus. "Geh!" sagte Michael hastig zum Italiener. Mechanisch verließ dieser das Zimmer. Bis tief in die Nacht hinein schleppten der Gleimhans, der Söllinger und die Reinalther-Eheleute die Möbel in die wackeligen Kammern im ersten Stock des Schmiedhauses. Es war eine windige, unruhige, stockdunkle Nacht.
Unschlüssig stand der Geistliche. Schwieg. "Zum Söllinger kann ich hinunterschaun und aufs ganze Dorf!" redete Michael weiter, ohne ihn zu achten. "Die zwei Kirchenfenster?" fragte endlich der Geistliche fast schüchtern und hielt plötzlich mitten im Wort inne, als sich Michael nunmehr hastig umwandte. "Zwei ...?! Sechs!
Der Bürgermeister schlug wütend auf den Tisch: "Ich mag nicht mehr!" Und resolut rannte er zur Tür hinaus, geradewegs auf die "Ferkelburg" zu. Michael empfing ihn freundlich und ruhig. Er bot eine Summe, daß der Bauer seine Augen weit aufriß. Der Handel kam zustande. Der Söllinger gab sein Bürgermeisteramt auf und zog zum Schmied.
Der Peter Söllinger wurde unterdessen zum Bürgermeister gewählt und kam eines Tages in den Stall zu Michael, sagte: "Das geht jetzt nimmer, daß die Gemeinde deine Mutter aushält. Bist ein Mordstrumm Mannsbild worden und kannst selber für sie aufkommen. Der 'Letzt' Mensch' wird sterben. Die Pfanningerin müssen wir ins Gemeindehaus tun." Michael nickte stumm.
Das ganze Dorf lachte knisternd. Als man drei Tage niemanden aus und eingehen sah beim Jürgert, schickte Söllinger den Nachtwächter und Gemeindediener Peter Gsott hinaus. Der klopfte wieder und wieder, drohte mit wütenden Flüchen, als niemand angab und holte dann den Schmied zum Türöffnen.
Am andern Tag, während der Arbeit, hielt er manchmal inne und schaute starr ins Leere. Des öfteren sah man ihn jetzt am Abend in die Pfremdinger-Hütte gehen. "Was er nur immer beim 'Letzten Mensch' anfängt, das Hornvieh!? Möcht wohl gar Häusler werden?" spöttelten die Knechte, und Söllinger schaute dem fast furchtsam Davonschleichenden mit finsterem Blick nach.
Michael sah man nur ganz selten seit diesem Vorfall. Höchstenfalls bog er einmal scheu ums Hauseck und eilte dem Wald zu. Um diese Zeit kam zum Bürgermeister Söllinger eine seltsame Nachricht aus Amerika, betreffend die Familie Jürgert und deren Nachkommen.
"Und ... und die Häuser vom Söllinger und und vom Reinalther?" fragte Michael beharrlich. "Die ...? Ich kann mit ihnen reden," antwortete der Geistliche, während er schrieb. Dann ließ er Michael unterzeichnen. Im Dorf ging ein Schweigen um. Langsam verbreitete sich die Kunde von Michaels Erbschaft. Betroffenen Gesichts raunten sich die Bauern die Neuigkeit zu.
Fünf Jahre stählten den wachsenden Körper, ergossen versteckten und offenen Spott auf Michael. Auf Maria Lichtmeß, als er zwanzig Jahre zählte, wechselte er seinen Dienstplatz und trat beim Peter Söllinger ein, dessen Gehöft auf der runden Anhöhe vor dem Dorfe lag.
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