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Aktualisiert: 21. Mai 2025
Und als Michael endlich aufrecht stand, nahm ihn der Gottesmann mild am Arm und zog ihn sacht hinaus ins Freie. Frische Frühe lag üher den Feldern. Die Wiesen dufteten schwer. Die Sonne stieg langsam in die Mittagshöhe. Wie zwei Kranke schritten die beiden dahin. Der Söllinger wagte nicht herauszutreten, als sie vorbeikamen. Er lugte nur schweigend durchs Fenster.
"Mit seinem Geldhaufen ist er gar nichts!" sagte der Lechlwirt: "Gründ' machen den Bauern!" "Das ist's!" bestätigte der Söllinger. Und wieder nickten alle. Die Jahre verstrichen. Das kahle, grell leuchtende Haus am Waldrand nahm mehr und mehr eine verwitterte Farbe an. Bisweilen, wenn die Scheune leer war, sah man die schwarze Kutsche Michaels in scharfem Trab aus dem Dorf rollen, Greinau zu.
Der Schmied zog in die Stadt. "Kauft das ganze Dorf," brummte der Gleimhans, "und hat uns zuletzt alle in der Mausfall'n!" "Soll er, wenn's ihm gefällt! Er kann sich's leisten, zahlt gut und ist nicht zuwider! Läßt mit sich reden!" verteidigten der Wirt und der Reinalther den Herrn von der "Ferkelburg". Und dumpf nickte der Söllinger. Aber am nächsten Tag trat Michael ins Reinaltherhaus.
Der Turm der Vorderfront bedurfte nur noch des Dachstuhls. Beim Söllinger wurde eingebrochen. Man nahm wieder den Italiener fest, obwohl ihn niemand angezeigt hatte. Da man ihm aber nichts nachweisen konnte, entließ man ihn abermals. Michael traf ihn am Pfarrhaus, nickte schon von weitem grüßend und hatte ein Lächeln wie ungefähr: "Gut so!"
Manchmal wenn ein Heimkehrender an ihm vorbeiging, lag ein verglommenes Lächeln auf seinen faltigen Zügen. Plötzlich aber verfinsterten sie sich, sein Kopf senkte sich und hastig trottete er weiter. Einmal traf es sich, daß er dem Söllinger begegnete. Er blieb fest stehen und sah dem Bauern lauernd in die Augen. Es war gerade an der Stelle, wo der Bahndamm sich hob, nah' am Bachbrücklein.
In aller Frühe schon fuhren Söllinger, der Gleimhans und Reinalther nach Greinau zum Bezirksamtmann und verlangten schimpfend eine sofortige Regelung der Angelegenheit. Sie schrien, fluchten und drohten zuletzt auf das gefährlichste.
Der Söllinger war im Augenblick so erstaunt, daß er förmlich aufschrak und kein Wort fand. Säulenstarr stand er da und heftete seinen Blick auf den nähertretenden Michael. Gemessen kam dieser heran, ganz nahe und eine ungeheure Spannung lag in seinem Gang. "Gibst dein Haus nicht her?" fragte er den stummen Bauern lauernd.
Schweigsam und scheu umschritt der die Ferkelsteigen. Es wurde schon leerer auf dem Platz. "Paß fein auf, daß sie dir nicht im Sack ersticken, Michl!" warf der Söllinger rülpsend auf den Wagen steigend Michel zu, als er sah, daß dieser zwei lautgrunzende Jungschweine in seinen Sack zog. Sein hämisches Lachen schnitt die Luft auseinander. Dämmer stieg schon von den Feldern auf.
Jetzt funkelten Michaels Augen wieder und seine Lippen gingen auf und zu: "Hat einmal meinem Vater gehört, nicht?! ... Und der Söllinger hat es ihm abgekauft, nicht?! ... Und der Gleimhans hat ihm Geld 'geben. Vieh hat er dazumal geschachert, der Söllinger, nicht?! Und-und hat's meinem Vater langsam abgekauft langsam, nicht?! ... War ja ein Hüttl, damals nicht!? " Er hielt inne.
Der Bezirksamtmann machte ihnen klar, daß der Beschluß der Regierung nicht rückgängig gemacht werden könne, daß doch angemessen entschädigt werde und daß "die Herren der betreffenden Instanzen doch keine Kindsköpfe seien und doch " "Das ist uns gleich! Die Bahn kommt nicht! So nicht!" fuhr ihm der Söllinger ins Wort und vertrat starrköpfig den Standpunkt seiner Begleiter.
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