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Aktualisiert: 20. Juni 2025
Ich hoffe, dass das Wetter sich halten wird, und dass wir uns auch im Garten aufhalten können.« »Wie Du meinst,« antwortete Frau von Rinnlingen und blickte an ihm vorbei. Zwei Minuten später empfahl sich Herr Friedemann. Als er sich an der Thür noch einmal verbeugte, begegnete er ihren Augen, die ohne Ausdruck auf ihm ruhten.
»Nein, oben, bei den Damen.« »Wer denn?« »Herr und Frau Oberstlieutenant von Rinnlingen.« »Oh,« sagte Herr Friedemann, »da will ich doch
Sie sprachen über Politik, wobei sie taktmässig ihre Spazierstöcke auf das Trottoir stiessen; als sie aber etwa bis zur Mitte der Strasse gekommen waren, sagte plötzlich der Grosskaufmann Stephens: »Der Teufel hole mich, wenn dort nicht die Rinnlingen dahergefahren kommt.«
Im Hintergrunde des Zimmers aber, auf der Ottomane, neben der die niedrige, rotverhüllte Lampe stand, sass im Gespräch mit dem jungen Fräulein Stephens Gerda von Rinnlingen. Sie sass ein wenig in das gelbseidene Kissen zurückgelehnt, einen Fuss über den anderen gestellt, und rauchte langsam eine Cigarette, wobei sie den Rauch durch die Nase ausatmete und die Unterlippe vorschob.
Grosskaufmann Stephens grüsste ausserordentlich ehrerbietig, als der Wagen herangekommen war, und auch der kleine Herr Friedemann lüftete seinen Hut, wobei er Frau von Rinnlingen gross und aufmerksam ansah. Sie senkte ihre Peitsche, nickte leicht mit dem Kopfe und fuhr langsam vorüber, indem sie rechts und links die Häuser und Schaufenster betrachtete.
Er sah zu, wie er dem Oberstleutnant und Bezirkskommandanten Herrn von Rinnlingen, welcher beim Abschied betonte, er wisse die Ehre dieses Besuches sehr wohl zu schätzen, mit liebenswürdiger Erschrockenheit einen Augenblick den Arm um die Schulter legte; wie er an anderer Stelle eine ähnliche Bemerkung ruhig und ernst entgegennahm und sie an einer dritten mit einem ironisch übertriebenen Gegenkompliment abwehrte ... Alles mit einer formalen Versiertheit des Wortes und der Gebärde, die er ersichtlich gern der Bewunderung seines Sohnes produzierte und von der er sich unterrichtende Wirkung versprach.
Die Geigen sangen, die Posaunen schmetterten darein, Telramund fiel, im Orchester herrschte allgemeiner Jubel, und der kleine Herr Friedemann sass unbeweglich, blass und still, den Kopf tief zwischen den Schultern, einen Zeigefinger am Munde und die andere Hand im Aufschlage seines Rockes. Während der Vorhang fiel, erhob sich Frau von Rinnlingen, um mit ihrem Gatten die Loge zu verlassen.
Frau von Rinnlingen ging mit einem leichten Kopfnicken vorüber und wies in die Ferne, wo der zierliche und duftende Blumengarten zum Park sich verdunkelte. »Wir wollen die Mittelallee hinuntergehen,« sagte sie. Am Eingange standen zwei niedrige, breite Obelisken. Dort hinten, am Ende der schnurgeraden Kastanienallee sahen sie grünlich und blank den Fluss im Mondlicht schimmern.
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