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Aktualisiert: 18. Juni 2025
Aber jetzt öffnete sich auch die Tür gerade vor ihr, und ein Bauernmädchen spähte bescheiden herein, was das wohl für seltsame Töne sein mochten. Ragni dachte sich gleich, daß es ihr Dienstmädchen sei, das aus der Küche kam, und ging ihr entgegen. "Du bist Sigrid?" Ja, freilich, es war Sigrid. "Und wir sind Doktors."
Daß Pastors sich nach ihrer Heimkehr zurückhielten, hatte auch darin seinen Grund, daß der Gotteslästerer Larssen Liebkind war in Kallems Haus, daß Ragni Englisch mit ihm trieb, daß Kallem wie ein Kamerad mit ihm verkehrte. Kurz darauf war Karl Meek ins Haus gekommen, und seitdem sah man Ragni nie anders als in seiner Begleitung.
"Natürlich Sie werden müde sein!" entschuldigte der Pastor. Man setzte sich; Kallem und der Pastor einander gegenüber, Josefine ein bißchen abseits; Ragni blieb stehen. "Natürlich Ihr müßt beide müde sein!" fuhr der Pastor fort. "Die lange Reise und jetzt das ganze Einrichten hier! Wie ich von Doktor Kent höre, seid Ihr bald fertig?" Ja.
Und am andern Tag er hatte eben sein einsames Mittagessen beendet und war gewohnheitsmäßig in die Wohnstube gegangen denn da pflegte Ragni ihm vorzuspielen da öffnete sich die Tür und er traute seinen eigenen Augen kaum ja, wirklich, in dieser Pelzvermummung steckte Ragni! Er rief sie herbei, so, wie sie war, weiß und rosig und mollig und zärtlich und hob sie in die Höhe.
Schließlich siedelte auch Ragni dahin über; sie bekam ihren eigenen Stuhl und ihre eigenen Bücherfächer; das Studierzimmer wurde zur Wohnstube. Stundenlang lasen sie, jedes für sich, und wechselten kaum zehn Worte.
Ragni ging hinter den Hofgebäuden herum, und da fand sie zwei Arten =Orobus= , nicht weit voneinander erst draußen auf der Wiese die Vogelerbse, und dann noch eine andere Art im Gebüsch; auf den Namen der letzteren konnte sie sich nicht besinnen. Als sie zurückging, fand sie einen prächtigen Hahnenkamm und eine dritte Art Veilchen; zwei hatten die andern ihr schon gegeben. War das eine Flora!
Fortan saß ein langhaariger, aufgeschossener Mensch mit am Tisch, die Beine um die Stuhlbeine geschlungen und mit schmalen, roten Fingern, die voller Frostbeulen waren und so feucht, daß Ragni es nicht über sich brachte, sie zu berühren. Auch reden konnte sie nicht mit ihm, nach dem, was Kallem ihr von ihm gesagt hatte; all das Schöne, das sie bei der ersten Begegnung an ihm gesehen hatte, war durch diese Worte wie ausgelöscht. Er trat hastig ein, als habe er es sich eingeübt; und regelmäßig blieb dann sein Rock oder sein
Ragni faltete den Zipfel des Leintuchs mit der einen Hand zusammen; in der andern hielt sie das Taschentuch. Sie antwortete nicht; es war ihr offenbar peinlich. "Aber Doktor Meek darf Dir doch guten Tag sagen?" "Muß es sein?" Kallem wäre es lieb gewesen, wenn er sie gesehen hätte. Später kam Doktor Meek, und Kallem erzählte ihm alles.
Meek wartete eine Weile, wartete lang und länger. Dann ging er auf den Flur, zog seinen Mantel an, rief zur Küchentür hinein, er müsse gehen, und bat, die Herrschaften zu grüßen. Sigrid suchte sie in der Wohnstube, klopfte an die Tür des Arbeitszimmers, keine Antwort. Sie horchte und öffnete schließlich. Kallem lag auf dem Sofa; Ragni kniete, an ihn gelehnt, vor ihm.
Kallem und Ragni standen beide auf. Doktor Kent hatte eine angenehme, leise Stimme und ein ruhiges Lächeln bei allem, was er sagte. Er setzte sich etwas abseits, während sie weiter aßen, und machte einige kurze Angaben über die Kranken in der "Anstalt" und über den allgemeinen Gesundheitszustand in Stadt und Umgegend.
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