Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 18. Juni 2025
"Ragni!" rief Kallem. "Ja, ja!" Und sie trat auf den Fahrweg hinaus. Jetzt sah sie, wie weit zurück sie war. Die beiden Männer standen am Wagen und unterhielten sich; sie waren ganz oben auf der Höhe. Die schlanke Gestalt Kallems und die kleine, schmächtige Figur des Doktors hoben sich scharf ab. Beide hatten alle Hände voll. Sie kam eilig heran und hörte schon von weitem Kallem Vortrag halten über einen jungen Sturmhut, den er in der Hand hielt und hin und herschwenkte; er gab, auf Deutsch, die begeisterten Worte eines deutschen Botanikers über diese prachtvolle Giftpflanze wieder, die er in Norwegen gefunden hatte. Doktor Kent überreichte ihr liebenswürdig eine =Pelygala amara= ; er wußte, daß ihr, die von Amerika kam, diese blaue Blume neu war. Sie bedankte sich herzlich. Sie stiegen in den Wagen und fingen gleich an, ihre Ausbeute zu ordnen. Die Herren baten Ragni, sich auszusuchen, was ihr gefiel. Sie kamen von einem kleinen Moor; Kent hatte die Blüte einer Moortanne im Knopfloch stecken; sie hatten überhaupt alles mitgenommen, sogar ein Schmerkraut. "Das Raubtier!" sagte Ragni. Das wollte sie nicht haben; es sei auch so "schmierig"! "Du bist doch in allem
Und jetzt hörte er Ragnis Stimme: sie wolle Licht holen, es sei ja ganz dunkel hier. Im Singsang der nordländischen Schifferlieder wurde das abgelehnt. Hier waren die Gummischuhe, gleich an der Tür; sie seien nur nicht leicht anzuziehen es seien ganz "neue"! So! Nun saßen sie. Wieder ein zärtliches "Adieu, adieu!" und als Antwort ein "Auf Wiedersehen am Freitag!" Das letzte sagte Ragni.
"Da fällt mir ein, Larssen, meine Frau wird Sie sicher gern Englisch lehren, etwa abends." Nein, das wollte er unter gar keinen Umständen. Aber Kallem machte ihm begreiflich, daß man die Aussprache nur durch mündlichen Unterricht lernen könne. Im selben Augenblick kam Ragni herein, und der Doktor erklärte ihr, daß für Kristen Larssen die englische Sprache gleichbedeutend sei mit einem paar Flügel.
Es war kurz vor Johannis mit seiner üppigen Flora. Ragni freute sich über den Reichtum ringsumher. Von allen Fächern war ihr Botanik das liebste, und der Gegensatz zwischen der Flora, die sie studiert hatte, und dieser hier interessierte sie lebhaft. Sie fragte, ob in vielen Gegenden Norwegens Berberitze und Akelei wild wüchsen?
Ohne besondere Lust, wie oft in der Zeit, als sie noch mit Karl gearbeitet hatte, mehr aus Gehorsam und Güte setzte sie sich hin, schrieb humoristisch weil sie so am besten damit fertig wurde, und erhielt Antwort erst eine, dann noch eine, lange Antworten, ganze Tagebücher. An einem der ersten Oktobertage war Ragni im Garten, um Obst und Gemüse zu ernten.
Und in wenigen Tagen verließ sie die Stadt für immer! Es gab ihrem Zusammensein einen eigenen, wehmütigen Reiz, daß sie sich heute wahrscheinlich zum ersten- und letztenmal sahen. Es bewirkte auch, daß Ragni später, als der Gastgeber sie in seiner schalkhaften Weise bat, etwas zu spielen, gleich bereit war. Sie wollte der neuen Freundin soviel von sich geben, als sie konnte.
Den Kopf, der breit und leuchtend war, trug er stark zurückgeworfen; dichtes, weißes Haar umrahmte das Gesicht. "Jetzt weiß ich's!" flüsterte Ragni. "Sie müssen verwandt sein mit dem jungen Menschen, dem wir am ersten Tag begegnet sind. Du weißt doch der so schön war?" "Ja, richtig! Dasselbe gewölbte Antlitz! Man könnte glauben, sie gehörten zu den Bourbonen."
Als sein leichter Einspänner vorfuhr er hatte einen Krankenbesuch auf dem Lande zu machen bat Kallem, er möge ihn mitnehmen; sofort war auch Ragni dabei, und so bestellten sie denn einen größeren Wagen und saßen bald alle drei darin.
Wie ein begossener Pudel zog er ab; er wand und krümmte sich er wollte davonlaufen zum neunundneunzigstenmal. Mittags kam er nicht zum Essen, war überhaupt im ganzen Hause nicht zu finden. Kallem fragte nach ihm. Da erzählte Ragni, wie kläglich es gegangen sei; schon nach einer halben Stunde sei er müde gewesen. Ein junger Mensch, der so wenig leisten könne das sei ihr einfach widerlich! "Ach, Du mit Deiner ewigen
Von hier aus führte keine Tür ins Haus; erst vom Weg aus, der Park und Garten trennte. Hier blieben sie stehen und wandten sich noch einmal um, der weiten Landschaft zu. In der reichsten Gegend vielleicht, die das Land besaß, der sonnenfreudigsten, da lag den beiden das eigene Heim, die Mitte des Kompasses. Ragni lugte seitwärts, ob das Pfarrhaus zu sehen sei. Keine Spur!
Wort des Tages
Andere suchen