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Aktualisiert: 18. Juni 2025
Arme, arme Ragni! Tiefstes Mitleid ergriff ihn und heftigster Ingrimm, Furcht, Rachelust, grenzenlose Liebe, Enttäuschung, Wut! Er kleidete sich an und eilte auf die Straße. Wohin? Richtig! Zu Ole Tuft, diesem verdammten Duckmäuser, der sich in seine Angelegenheiten mischen wollte! Spion und Angeber also? Was zum Teufel wollte er denn eigentlich? Was beabsichtigte er?
In den Betsaal wollte er einbrechen, wenn er gesteckt voll war, auf die Kanzel steigen und sie des feigsten, erbärmlichsten Mordes anklagen! ... Und dann wieder fiel ihm ein, daß Ragni, selbst wenn sie ganz gesund gewesen, an so etwas gestorben wäre.
Auf zwei Stunden vor der Abfahrt des Dampfers war Ragni in seine Wohnung bestellt; Gepäck und Billet waren längst dort. Am bestimmten Tage und zur bestimmten Stunde kamen Marie und sie. Ragnis Gepäck war schon früh am Morgen an Bord gebracht worden, auch der Wagen, der sie abholen sollte, bestellt und bezahlt.
Ragni lag mit dem Antlitz dem Licht abgekehrt, also nach der Tür zu. Sie sah Karl nicht, er aber sah einen flüchtigen Augenblick lang ihr abgemagertes, hohlwangiges Antlitz, die Fieberrosen, die trockenen Lippen; die Augen mit ihrem Glanz glichen einem langen Notschrei.
Ragni kniete zwischen ihnen nieder und erzählte, daß sie von weit, weit hergekommen sei erzählte ohne Worte; die waren unter ihnen nicht nötig: Tür um Tür hatte sie aufgeschlossen, um in Norwegen einzudringen; kaum hatte sie die eine geöffnet, so lag dahinter eine andere ... bis Ragni jetzt endlich zu ihnen kam. Gleich, als sie die Linnäa sah, wußte sie jetzt stand sie vor der letzten Tür.
Der Pastor gab bis an die Treppe das Geleite; Josefine blieb an dem großen Fenster stehen. Kallem ging so rasch, daß Ragni alle drei Schritt einen kleinen Sprung machen mußte. Der Pastor stand noch draußen und sah es.
Tilla erwiderte, er habe in irgendeiner Zeitung gestanden; wahrscheinlich eine Übersetzung. Als aber die andern gegangen waren, vertraute Ragni ihrem Mann an, der "Frauenzimmertext" sei eine von ihren Übersetzungen. Sein Vetter habe sie an ein norwegisch-amerikanisches Blatt eingeschickt, und von da sei sie weitergegangen.
Maurer Andersen war's der Mann, der Kallem und Ragni an ihrem Ankunftstag in der Stadt oben vor dem neuen Haus begrüßt hatte. Im Winter, während das Handwerk brach lag, zog Maurer Andersen als Hausierer umher, und auf einem steilen Waldweg hatte er sich verirrt, war abgestürzt und nur durch einen Zufall hatte man ihn gefunden.
Auch von Rendalen erhielt Kallem einen Brief, der in schwungvollen Worten ausdrückte, wie sich die ganze Kolonie freue, Ragni in ihrer Mitte zu haben. Er übermittelte die "einstimmige Bitte", sie ihnen doch noch eine Zeitlang zu lassen; sie sei auch müde von der Reise und nicht ganz wohl; die Ruhe scheine ihr gut zu tun. So blieb sie acht Tage und noch einmal acht Tage fort.
Er wanderte zur Stadt hinaus; er hatte nicht den Mut, sogleich nach Haus zu gehen. Schlechtigkeit ertrug sie nicht in keiner Form. Er mußte erst überlegen, wie er es ihr beibringen sollte. Ragni war im Studierzimmer und hatte schon längst die Lampe angezündet, als er heimkam. Sie las ihr Urteil sogleich auf seinem Gesicht ja, sie hatte es schon an seinem Schritt gehört.
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