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Aktualisiert: 18. Juli 2025


"Gott im Himmel, Ragni!" rief er. Sie antwortete nicht; ihr schien das alles viel zu klein; das Leid, das sie bedrückte, überwog alles. Er kam zurück und preßte sie wieder an sich; da sagte sie: "O Gott, was bin ich unglücklich!" und das war eigentlich das einzige, was sie sagte, solange sie da war. Er konnte nichts erwidern; alles was ihm einfiel, kam ihm dumm vor.

Aber sie redeten von ganz anderen Dingen: daß ihre Schwester nicht kommen könne, und daß er Sissel Aune zu Ragnis Pflege geholt habe; sie eigne sich von allen, die er kenne, am besten dazu und sei ihnen treu ergeben. Ragni nickte zustimmend. Und dabei sahen sie einander an, wie Menschen, die sich nicht satt aneinander sehen können.

Der Pastor war ja sein Schwager; von dem kamen sie jetzt jedenfalls zurück. Andersen hielt mit der Arbeit inne und grüßte; Ragni hielt ihren Mann an und sagte etwas das sah Andersen. Er rief den Arbeitern, die da hämmerten, zu, sie möchten einen Augenblick still sein, und fragte dann, was sie gesagt habe. Sie wollte wissen, ob der Junge jetzt schlafe.

Da das Herumliegen auf Landwegen und Straßen Kallem unerträglich wurde, dachte er daran, Arentz zum Assistenten zu nehmen; wollte er selber ein freier Mann sein, so mußte er sich anders einrichten. Ragni sah ihn nur mittags das Essen hinunterschlingen und spät abends heimkommen.

Ragni spielte wieder, nahm ihre übrigen Arbeiten wieder auf, ja, sie wagte sich sogar in den Garten und ließ die Augen zu dem Haus oben hinüberschweifen.

Kallem merkte, was für ein Mißgriff es gewesen war, ihn hierherkommen zu lassen. Mit Schrecken dachte er daran, was Ragni seinerzeit mit ihm hatte ausstehen müssen. Ihm selber machte es jetzt nicht geringe Mühe, ihn im Gleichgewicht zu halten. Eines Tages sie hatte eben nach Karl gefragt sagte er zu ihr: "Sicher hast Du mehr Schererei mit ihm gehabt, als ich gewußt habe?"

Als sie eben abfahren wollten, fiel Ragni ein, daß der Flügel leicht übergestimmt werden mußte, und sie fragte Sören Pedersen, ob er jemand wisse, der stimmen könne, wenigstens einmal fürs erste. Freilich Kristen Larssen. So kam es, daß die Fahrt mit Mitteilungen über Kristen Larssen begann.

Die Ehrengäste ließen auf sich warten; und unterdessen wurde Ragni eine ungewöhnlich starke Dame vorgestellt, kaum dreißig, lebhaft und hübsch; gleich ihre ersten Worte jagten der jungen Frau einen Schreck ein. "Ich weiß nicht, ob es Ihnen unangenehm ist," sagte sie "ich bin nämlich die Schwester von Sören Kule."

Alt und jung alles war gleich fröhlich. Am andern Morgen um elf Uhr schlief Ragni noch, und als sie gegen Mittag hinunterkam, ein bißchen müde und taumelig und sehr verwundert, daß sie gar nicht gehört hatte, wie Kallem aufgestanden war, erfuhr sie, daß er abgereist sei. Ein Telegramm von Kent, dem es wieder schlechter ging, hatte ihn heimgerufen.

Er war ganz verzweifelt nach dieser Begegnung und ging zu Rendalen, um ihm sein Herz auszuschütten. Dieser schlug sogleich vor, die Kinder zu seiner Mutter zu schicken; er würde ihr darüber schreiben. Als Kallem dies bei der nächsten Begegnung Ragni mitteilte, schien sie immerhin zu überlegen; sie gab demütig zu, so gut könne sie selber sie nicht erziehen.

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