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Aktualisiert: 26. Juni 2025


Eine scharfe Rüge, die seinen Lieblingsdichter Wieland traf, machte ihn so irre an seinem poetischen Talent, daß er in seinem Unmuth eines Tages alles, was er in Versen und Prosa geschrieben, den Flammen übergab. Ihn in seinem poetischen Streben zu fördern war der damalige Zustand der schönen Literatur in Deutschland nicht sonderlich geeignet.

Denn warum ich die Prosa seit mehreren Jahren bei meinen Arbeiten vorzog, daran war doch eigentlich schuld, daß unsere Prosodie in der größten Unsicherheit schwebt, wie denn meine einsichtigen, gelehrten, mitarbeitenden Freunde die Entscheidung mancher Fragen dem Gefühl, dem Geschmack anheimgeben, wodurch man denn doch aller Richtschnur ermangelte.

Alles steht dem Dichter zu Gebot, Verse und Prosa, ewiger Wechsel der Szene, Ausdehnung der Zeit ins Unendliche, alle möglichen Motive.

Darum waren Revolutionäre der Ideen wie Baudelaire entschlossene Gegner des Fortschritts. Die Schlappschwänze, welche die Prosa von einem Krieg zum andern zu hüten hatten, liefen aber hinter den Techniken her, und unfähig, sich überhaupt des Größeren zu begeben, verloren sie sogar die Verantwortung vor dem Wort.

Nicht wenig trug dazu bei, daß er auch Gedichte lesen ließ und in ihnen das Gefühl jenes Reizes erhielt, den ein wohlvorgetragener Rhythmus in unsrer Seele erregt, anstatt daß man bei andern Gesellschaften schon anfing, nur diejenige Prosa vorzutragen, wozu einem jeden der Schnabel gewachsen war.

Im übrigen schied er von dieser Zeit mit unvergleichlich freundlicheren Gefühlen, als er sie beim Eintritt empfunden hatte. Freilich, das Leben in der Kaserne hatte er nur sehr flüchtig kennen gelernt und wenn er sich vorstellte: drei Jahre in der schrecklichen Banalität dieser Räume, in der erdrosselnden Prosa dieses »inneren Dienstes« verbringendann lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter.

Aber in diesem Bekenntnis liegt so viel Feinheit und eine so liebenswürdige Ironie, in diesem spielerischen Vortrag ein so lebendiger und biegsamer Geist, daß ich die »Novellen des Lyrikers« für ein Kabinettstückchen der Prosa halte. Über den Titel freilich und besonders über den bestimmten Artikel darin ließe sich streiten.

In Prosa fluchet man der Sitten=Lehre nicht; Die arme Poesie wird ohn Verhör gericht. Ein Redner, ein Poet steht in gelehrten Orden, Und beyde sind schon längst zu Moralisten worden. Ein jeder ehrt und liebt die Regeln der Natur; Ein jeder folget ja der Tugend Licht und Spuhr, Und zeigt die Laster=Bahn, und sucht der Welt zu nützen. Allein der Dichter kan fast niemahls ruhig sitzen.

Man hat gegen die Gedichte eingewandt, daß sie aus der Prosa heraus, nicht unmittelbar als Melodie und Rhythmus entstanden seien, wogegen sich, wenn einmal jemand so empfindet, kaum etwas einwenden läßt, was das Gegenteil bewiese.

Der Reihe nach stand nämlich eine von ihnen auf und begann in singendem Tone, augenscheinlich in Prosa, die Schicksale des Stammes und andere Überlieferungen aufzusagen, wobei die Anwesenden an bekannten Stellen einfielen; einige junge Leute zeigten dabei eine besondere Begabung.

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