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Sein Grab soll nahe bei dem seines Grossvaters liegen, des Generals David Poe, der in dem Befreiungskampfe der Union sich einen Namen machte. Da ungefähr soll es sein; man weiss es nicht so genau. Kein Kreuz, kein Grabstein erhebt sich an der Stelle; kein Mensch bekümmert sich darum. Seine Landsleute haben andere Sorgen: was geht die ein toter Dichter an!

Und dieser selbe Edgar Allan Poe schrieb in seinem Vorwort zu „+Heureka+“: „Denen, die mich lieben und die ich liebe; +den Träumern und denen, die an Träume glauben+, als an das einzig Wirkliche +widme ich dies Buch der Wahrheiten+, nicht um Wahrheiten zu erzählen, +sondern um der Schönheit willen, die in der Wahrheit sich birgt+, die allein die Wahrheit wahr macht.

Vom Boden her huscht ein leichter Nebel durch den Abend, eine süsse Kühle fächelt meine Schläfen. Freilich: das Leben seiner Träume kenn ich wohl, schenkte er es doch mir und der Welt. Und langsam lass ich dies Leben in seinen Dichtungen vor mir vorübergleiten. William Wilson. Natürlich ist es Poe. So sehr Poe, dass der Pfaffe Griswold geruhig Wilsons Geburtsjahr 1813 als das des Dichters angibt!

Die Blätter der Ulmen klingen, und wieder rauscht seine Stimme: „Und vielleicht wäre ich glücklicher gewesen.“ Ich denke: wer weiss? Gibt es wohl einen Verbrecher, dem seine Taten die Martern brachten, wie dem Dichter die Verbrechen, die er nie begangen? Denn Edgar Allan Poe ist in seinen Träumen, +die ihm allein das wahre Leben waren+, nicht nur der Mörder, er ist auch zugleich das Opfer.

Immer vornehm, trotz seiner Armut; von einer romantisch ritterlichen Art. Seine stolzen Züge waren regelmässig, ja, sie waren schön; die reinen Augen dunkelgrau mit einem seltsam violetten Glanze. Die selbstbewusste Stirn hoch und von wunderbarem Ebenmass. Bleich war stets seine Gesichtsfarbe und schwarz die Locken, die sie beschatteten. Schön war Edgar Allan Poe, an Leib und an Seele.

Rasch, ehe ich sie vergesse, will ich die Daten niederschreiben, die ich von ihnen habe: „Edgar Allan Poe, geb. am 19. Januar 1809 in Boston.

Nur dass bei Poe die grotesken Übertreibungen viel feiner, viel natürlicher herauskommen, dass sich nirgends ein Wortwitz vordrängend breit macht.

Hanno kannte diese Geschichte wohl und liebte sie sehr; aber er war jetzt nicht aufgelegt, von Kais Arbeiten oder von Edgar Poe zu sprechen. Er gähnte wieder und seufzte dann, indem er gleichzeitig ein Motiv vor sich hinsang, das er kürzlich am Flügel erfunden hatte. Dies war so seine Gewohnheit. Er pflegte oft zu seufzen, tief aufzuatmen aus dem dringenden Bedürfnis, sein unzulänglich arbeitendes Herz in einen etwas munteren Gang zu bringen, und er hatte sich gewöhnt, das Ausatmen nach einem musikalischen Thema, irgendeinem Stück Melodie eigener oder fremder Erfindung, geschehen zu lassen

Es gibt Männer, von denen ein seltsamer Zauber ausgeht. Sie ziehen in ihren Bann, willenlos: man muss an ihre Persönlichkeit glauben. Und dann ist da ein Etwas, das zurückstösst; man weiss nicht, was es ist aber es ist da. Sie sind gezeichnet: mit dem Kennzeichen der Kunst. So war Oscar Wilde, so war +Edgar Allan Poe+. Seine Gestalt war hoch, sein Gang leicht und seine Haltung stets harmonisch.

A. Hoffmann verdient ihn, und Jean Paul und Villiers und Baudelaire Und ganz sicher auch Edgar Allan Poe, das müssen selbst die Griswolds dem Dichter zugestehen, der in so manchen seiner Geschichten ein geheimes Land der Seele betrat, von dem niemand vor ihm und am wenigsten die Wissenschaft eine leise Ahnung hatte!