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Nachdem meine Mutter mit mir nach Neiße abreisen konnte, und eine kurze Kur in dem von ihr schon oft besuchten, stets mehr geliebten und dankbar gepriesenen Karlsbad die Großmutter gekräftigt hatte, schuf sie sich in Berlin in Ottos nächster Nähe ihr neues Zuhause.

Und doch fiel es ihr wieder recht schwer aufs Herz, als sie nun daran dachte, daß Otto also all ihre und der Kinder Angst und Sorge mitangesehen und sich trotzdem nicht gezeigt hatte; auch Lilly hatte um Ottos Versteck gewußt und hatte nichts getan, um sie aus der Angst zu befreien.

Endlich sagte sie: »Wir wollen unsere Hoffnung auf Ottos erste heilige Kommunion bauen, und wir wollen recht eifrig für ihn beten, liebes Mariechen. Otto und Lilly waren doch so liebe, herzige Kinder, als sie noch klein waren und sie haben auch einen so vorzüglichen Vater!« »O ja, Tante Toni!

Wie ich die Unerschöpflichkeit über dieses Thema nun selbst übe, kann Dir Emma sagen; jetzt, wo ich die süße Hoffnung habe, sie nach Hause zu bringen, sie dort lieben und hoffentlich gefallen zu sehen, kann ich eher schweigen, obwohl mir Ottos Geschichten bei weitem interessanter erscheinen als die Berechnungen über den Durchbruch der Weichsel und die Angelegenheiten vom Gleichgewichte Europas! ... Jetzt habe auch ich die stille Ruhe eines befriedigten Herzens und eines ausgebildeten und ausgefüllten Lebens; mein Werner, meine Kinder, mein Haus, meine Lebensweise, meine Gegenwart, meine Aussicht für die Zukunft, alles erfüllt mich mit der gleichen unausgesetzten Dankbarkeit gegen Gott, und die Opfer vieler Lieblingsbeschäftigungen erscheinen mir um so unbedeutender, da ich mit regem Interesse Werners Thätigkeit, seinem so reichen und viel umfassenden Berufe folge."

Mit einem Male trocknete Miezchen seine Tränen weg und gab keinen Laut mehr von sich, denn den großen, roten Zuckerhahn vom Christbaum zu erlangen, war Miezchens allergrößter Wunsch gewesen, er war aber bei der Teilung auf Ottos Teil gefallen und Miezchen hatte den Verlust nie verschmerzen können.

So, ich glaube, ich bin nun an der Reihe, und wirklich, Paul, ich werde mich tüchtig anstrengen, um einen Meisterschlag zu vollführen!« »Bravo, Tante Toni! Das hast du gut gemacht, du hast Ottos Kugel getroffen hinaus mit ihr, so weit du kannst!« »Ich will sie lieber liegen lassen und benützen, um durch die Schelle zu kommen; sie liegt doch hinter ihrem Reifen

Und nun, liebes Kind, lege dich hin und schlafe. Wir können nichts mehr tun, als die Sache dem lieben Gott überlassenTante Toni blieb noch an Ottos Bett sitzen, bis er eingeschlafen war. Erst als sie sich überzeugt hatte, daß er wirklich schlief, stand sie leise auf und ging hinunter. Auf der Treppe aber blieb sie lauschend stehen; war es ihr doch, als hätte sie leises Weinen gehört.

Weniger Anklang fand der Vorschlag bei Ottos Mutter, als er ihr mitgeteilt wurde, und sie wurde gar nicht von der Begeisterung hingerissen, mit welcher die Kinder beide auf einmal und in den lautesten Tönen ihr das Wundervolle dieser Unternehmung schilderten.

Nach all dem, was sie eben ausgestanden, war das Herz der armen Tante schon ganz erschüttert, und nun kam dazu einerseits das Gefühl der großen Erleichterung, anderseits der Schmerz über Ottos und Lillys Herzlosigkeit. Das alles stürmte auf sie ein, sie konnte nicht mehr widerstehen und brach plötzlich in Tränen aus. Die Kinder sahen sie erschreckt an.

Freilich: oft hatte sie keine Zeit für mich, und wenn sie mit Mama und Tante Cecile im grünen Zimmer saß und alle ernste Gesichter machten, dann liefen wir, mein Vetter Wawa, Onkel Ottos Sohn, und ich, am liebsten in den Garten und bauten Wälle aus dem großen Sandhaufen, der für uns in der Ecke lag.