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Aktualisiert: 1. November 2025
Er denke wieder daran, als Arbeiter bei einem Meister Stellung zu nehmen. York war Tischler. Hätte er keine Familie, läge die Sache anders, allein könnte er sich durchschlagen. Indes war sein Opfermut und seine Hingabe an die Sache doch zu groß, als daß er die Drohung ausgeführt hätte.
Allmählich änderte sich das Bild: Blasse Frauen, die unsicher und ängstlich blickten, mit Kindern auf den Armen und an der Schürze, drängten sich um die Zahlstellen; das morgens angehäufte Geld, das mir unerschöpflich schien, war jeden Abend wieder ausgegeben. Auch Männer kamen, Familienväter, mit zusammengepreßten Lippen. Die Witze verstummten. Finstere Entschlossenheit lag in dem Schweigen der Wartenden. Aber immer noch traten welche an den Tisch, die nichts verlangten, als die Ausfüllung ihrer Streikkarten. Auch Frauen waren unter ihnen. Eingesunkene Wangen, trockene Lippen, fiebrige Augen sprachen vom Heldenmut der Hungernden. Verlegen schob sich wohl auch ein junges Mädel durch die Türe und streckte die Hand nach dem Gelde aus. »Schämst du dir nicht!« schrie einer einmal eine hübsche Brünette an, mit Rosen auf dem kecken Filzhut, und riß sie unsanft zurück, »hat noch so'n Deckel auf'n Kopp und Glacénene an die Finger und will den ollen Weibern das Brot nehmen?!« Kam aber gar ein kräftiger Mann, so hagelte es empörte Schimpfworte: ein Verräter, wer in seinem Opfermut nicht bis zum
Sie vergötterte ihre Eltern und in den bewegten Zeiten der Anarchie zeigte die erst vierzehnjährige Jungfrau an der Seite ihres Vaters einen solchen Opfermut und solche Hingabe, daß sie dadurch die Aufmerksamkeit des Obersts Mirabel erregte, der dann fünf Jahre später kam und um sie warb.
Es vermerkte mit Genugtuung, wie der Sinn für das Gemeinwohl und wirtschaftlicher Opfermut sich mehr und mehr in der Bevölkerung ausbreiteten, und erklärte dann ohne Schönfärberei, daß »trotz überaus begrüßenswerter Erhöhung der Steuereingänge infolge Zuzugs steuerkräftiger Fremder« womit Herr Spoelmann gemeint war an eine Herabsetzung der Ansprüche an den eben gewürdigten Opfermut nicht wohl habe gedacht werden können.
Da brach, das Kind fühlte es, plötzlich etwas Warmes, eine ungeheure wilde Beglückung durch seinen ganzen Körper. Er verstand, daß sie ihm das Geheimnis zu hüten gab, daß auf seinen kleinen Kinderlippen ein Schicksal lag. Und wilder, jauchzender Stolz erfüllte ihn, daß sie ihm vertraute, jäh überkam ihn ein Opfermut, ein Wille, seine eigene Schuld noch zu vergrößern, um zu zeigen, wie sehr er schon Mann war. Er raffte sich zusammen: »Nein, nein
Meine Tränen flossen nur noch stärker; ich hatte unwillkürlich so etwas wie ein Lob für meinen Opfermut erwartet. Erst allmählich kam ich zur Ruhe. Wir saßen aneinandergeschmiegt wie in den ersten Zeiten unserer Ehe auf dem pfauenblauen Sofa und spannen neue Zukunftsträume, als wäre durch unseren bloßen Entschluß schon die Bahn für sie frei. Wochen und Monde vergingen.
Der Apotheker war der glücklichste Vater und der glücklichste Mensch. Und doch nicht! Der Ehrgeiz nagte heimlich an seinem Herzen. Homais sehnte sich nach dem Kreuz der Ehrenlegion. Verdient hätte er es zur Genüge, meinte er. Erstens hatte er sich während der Cholera durch grenzenlosen Opfermut ausgezeichnet.
Nie aber ist jugendlicher Opfermut, Begeisterung der Jugend hiermit erschöpft. Die gab es, in einzelne zersplittert, jede Stunde, jeden Tag. Einzelgänger haben wir mehr als ein anderes Volk. Hätten wir Kultur, hätten wir diese nicht, die an den Wänden unmitteilsamer Zeit das Hirn zerschlugen.
Das Land trug sechshundert Millionen Schulden es schleppte daran mit Geduld, mit Opfermut, aber mit innerlichem Seufzen.
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