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Aktualisiert: 27. Mai 2025
Unterwegs mußte er wieder an die zwei Betrunkenen denken, die man herausgeworfen hatte, und er lachte laut. In der Wohnung des Obersts gewahrte er zu seinem Erstaunen Licht. Vier Fenster waren beleuchtet. Offenbar war man heute Abend zurückgekehrt und die Jagdgesellschaft wurde bewirtet. Er stellte sich unter eine Laterne, so daß es um ihn hell war, er selbst jedoch im Schatten des Pfahls stand.
Sie vergötterte ihre Eltern und in den bewegten Zeiten der Anarchie zeigte die erst vierzehnjährige Jungfrau an der Seite ihres Vaters einen solchen Opfermut und solche Hingabe, daß sie dadurch die Aufmerksamkeit des Obersts Mirabel erregte, der dann fünf Jahre später kam und um sie warb.
Sie hatte die Begleitung des Obersts ausgeschlagen. »Nie mehr werde ich dies Haus betreten, nie mehr,« flüsterte sie verzweifelt, »ich Elende, ich Elende.« Ganz belanglose Dinge fuhren ihr durch den Kopf. Es wäre schön, dachte sie, wenn ich jetzt mitten durch den Wind reiten könnte auf einem wilden Gaul, wie neulich draußen am See. In der Pension saß man beim Thee.
Er sah nichts, als daß zwei neue Ballgäste, Doktor Brosam und Doktor Wendland angekommen waren. »Was ist Ihnen denn?« fragte er mit heiserer Stimme, während er wie hülfesuchend Frau Bender anschaute. »Der Hausarzt des Obersts,« stotterte Mely, beide Hände auf die Brust legend; »er darf mich nicht sehen, um keinen Preis.« »Wer? wer denn?« »Doktor Wendland.« »Ja, aber was sollen wir thun?«
Er dachte nichts Bestimmtes, er hatte nur das Gefühl, einer Bedrängnis entronnen zu sein. Er suchte sich ein Bild des Obersts zu konstruiren und glaubte, durch Melys Angst verleitet, auf einen grausamen Despoten schließen zu müssen. So entstand in seiner Phantasie ein Bösewicht mit rollenden Augen und einem hämischen Grinsen.
Frau Bender antwortete nicht gleich. Sie riß die Reihfäden aus ihrem Puppenkleidchen und sagte errötend: »Man hält sie eben für die Geliebte des Obersts.« Falk schwieg. Er schluckte ein paar Mal hintereinander und atmete mit Mühe. »Ach – wirklich!« machte er dann, scheinbar sehr verwundert, und plötzlich lachte er aus vollem Herzen. Frau Bender sah ihn bestürzt und langsam begreifend an.
Er hörte, daß sie sich dutzten, und ein beklemmendes Gefühl hinderte ihn stundenlang am ruhigen Nachdenken. Gegen Mittag kam der Diener des Obersts, ein läppisch aussehender Soldat mit einem Brief für Mely. Falk saß am Klavier. Während er weiterspielte, sah er genau, wie das junge Mädchen erbleichend das Papier durchlas, es dann hastig zerknitterte und in die Tasche steckte.
Mely hörte erst gar nicht auf ihn. Unablässig suchend, wanderte ihr Blick umher. Die Furcht, einen der Freunde und Bekannten des Obersts zu sehen, verzehrte sie. O warum bin ich mitgegangen, dachte sie, ich kann es nicht begreifen.
Haben sie sich so was 'rausgenommen? =Erster Dragoner.= Dies Regiment hat was voraus, Es war immer voran bei jedem Strauß. Darf auch seine eigene Justiz ausüben, Und der Friedländer tut's besonders lieben. Ist's auch gewiß? Wer bracht' es aus? =Zweiter Kürassier.= Ich hab's aus des Obersts eigenem Munde. =Erster Kürassier.= Was Teufel! Wir sind nicht ihre Hunde. =Erster Jäger.= Was haben die da?
Sie sah sich als Kind zur Volksschule gehen; sie sah beide Eltern auf dem Totenbette liegen, und sie sah den alten, gütigen Herrn, den Vater des Obersts, der ihr gerichtlicher Vormund geworden war. Dann blickte sie in die hellen, kahlen Klostergänge hinein, in denen sie zum erstenmal mit entsetzten Augen gestanden. Wie fremd und feierlich war dort die Welt!
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