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Aktualisiert: 11. Juli 2025
Wie können Sie so etwas erzählen!« stöhnte Fräulein von Erdmann. Der Pole war wütend und empfahl sich bald. Mely entging es nicht, daß er einen glühenden, fragenden Blick auf sie gerichtet hatte und sie zog die Brauen zusammen. Schutzlos bin ich diesen Leuten preisgegeben, dachte sie.
O, es wäre fein.« Sie lachten. »Haben Sie denn auch ein Ideal gehabt?« fragte Falk. »Das gehört doch dazu. Ein Dichter oder ein Raubritter, wie?« Mely ging auf den Scherz ein. »Ach nein,« sagte sie melancholisch. »Ich hätte am liebsten einen Katecheten mögen.« »O, wie komisch! Das ist wenigstens originell! Haben Sie immer so aparte Wünsche?« – –
Mely sah ihm entsetzt in die Augen, – so sehr fassungslos, daß Fräulein von Erdmann eine mitleidige Handbewegung machte. Dann stand sie auf und sagte mit erstickter Stimme: »Frau Bender
Bald komm’ ich wieder, sobald es geht.« Und sie wollte fort. Aber Falk vertrat ihr behend den Weg. Er schaute sie an, – lange Zeit. Seine Lippen zitterten, als ob er reden wollte. Mely hielt seinem Blick Stand. Sie ließ die Arme schlaff herunterhängen, und eine herzliche, tiefe Betrübnis lag in ihrem Gesicht. Dann nickte sie flüchtig und ging.
Der Abend kam und mit ihm die Vorbereitungen zum Ball. Als Mely fertig war, trat sie zu Falk und sagte mit unterdrückter Stimme: »Soll ich dableiben? Ja?
Mely empfand nichts von dem Schmerz, den ihr Gebahren vermuten ließ. Es war alles dunkel vor ihr, und nur die eine Frage überlegte sie fortwährend: was wird er jetzt thun? Aber dennoch, dieser Ausdruck des Kummers war nicht Verstellung.
Mely hörte erst gar nicht auf ihn. Unablässig suchend, wanderte ihr Blick umher. Die Furcht, einen der Freunde und Bekannten des Obersts zu sehen, verzehrte sie. O warum bin ich mitgegangen, dachte sie, ich kann es nicht begreifen.
Falk blieb neben ihr stehen, und Helene ging, ohne auf sie zu achten, weiter. Nur mechanisch hatte Falk Halt gemacht. Er blickte Mely nicht an, sondern sah die Stufen hinab ins Dunkle. Da haschte Mely nach seiner Hand und flüsterte beklommen: »Herr Falk, – sei’n Sie nimmer böse! Ich will kommen. Ich will heute Nacht kommen, wenn alles schläft. Auf einen Augenblick.« Dann ging sie weiter.
»Ich mache Kaffee, Fräulein Mely,« sagte Falk. »Wollen Sie mittrinken? In meinem Zimmer natürlich. Wir laden auch Frau Bender und Helene dazu ein.« Mely, die zuerst gezögert hatte, war jetzt freudig dabei. Falk ließ das Zimmer heizen und stellte einen Topf Wasser auf den Spiritusapparat.
»Ich finde kein Licht,« sagte endlich Mely leise und mühsam, als müsse dies Hinträumen nun beendet werden. »Ich möchte ein Glas, um Wasser zu trinken.« »Kommen Sie, ich will Ihnen meine Kerze geben,« versetzte Falk ebenfalls leise, wie wenn er ein Geheimnis verriete. Und Mely folgte ihm willig. Er zündete Licht an in seinem Zimmer und schloß dann die Thüre. Sie ließ es geschehen.
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