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Aktualisiert: 11. Juli 2025


Fräulein von Erdmann, ein polnischer Adliger, Doktor Brosam, Frau Bender und Helene waren da. Die Herren erhoben sich, als Mely eintrat. Sie atmete noch heftig vom Treppensteigen und preßte eine Hand auf die Brust. Zerstreut nickte sie, wobei sie keinen der Anwesenden ansah, und die Zähne schauten unter den schwellenden Lippen hervor, ohne daß sie jedoch lächelte.

Mely lachte wieder. »Dann trug sie vielleicht auch einen Brillantring für achtzehnhundert Mark? So viel kostet er doch, haben Sie gesagt. Und ging sie auch zu Schleich, um für sieben Mark zu frühstücken, wie Sie immer von sich erzählen

Er trank unter den Arkaden Kaffee und blieb Zeitung lesend sitzen, bis es dämmerte. Als er nach Hause kam, saß Mely allein im Wohnzimmer.

Lange konnte Mely in dieser Nacht nicht schlafen. Und sie wünschte es auch nicht. Die Nacht war so still, und ihre Sinne waren durch die Ruhe, wie durch das Erlebte so geschärft, daß sie die pfeifenden Atemzüge der Erdmann vom Nebenzimmer vernahm.

Es ister will – – nein, es ist unmöglichVerwirrt und voll Scham wandte sich Mely ab. »Schon einmal hat er es verlangtflüsterte sie. »Und weil ich nicht will, muß ich mich quälen lassen, um nichts, um jede KleinigkeitSie nahm den Brief und zerfetzte ihn nervös zwischen den Fingern.

Er war völlig besinnungslos und murmelte beständig abgerissene Sätze vor sich hin. »Ich werde sie verlierensagte er, »und alles ist aus. O jetzt macht man doch keine Ausflüge, im Februar, – lächerlich. Wie hab ich mich gefreut – – – das Wetter wird ja doch schlecht werdenMelyMelybleib!« »Nun Herr Falkhörte er die Stimme Helenes, deren Gesicht in Heiterkeit glänzte.

Als er nach einiger Zeit ins Wohnzimmer trat, saßen Mely und Frau Bender dicht bei einander, und Frau Bender weinte. Sie sah dabei scheu nach ihm, und er hatte das Gefühl, als ob man soeben von ihm gesprochen hätte. Mely stützte den Kopf in beide Hände und sah unbeweglich auf die Tischplatte. Falk rührte sich nicht mehr von der Stelle.

Es war spät geworden, und Mely erhob sich, um zu gehen. Sie drückte Falk und Helene die Hand, und zündete dann ihre Kerze an, die auf der Kommode stand, und die sie allabendlich dorthin stellte. In ihrem Zimmer angelangt, war das erste, was sie that, dies: Sie nahm den Revolver, der auf dem Tisch lag, und versteckte ihn sorgfältig in ihrem Wäscheschrank.

Mely lächelte dankbar. »Warum kümmern Sie sich eigentlich um michfragte sie so traurig, daß Falk erstaunt aufhorchte. Was mochte in ihr vorgegangen sein? Er erschien sich roh und verständnislos, und er machte eine Geste der Selbstverachtung, wobei ihn Helene ironisch anschielte.

»Wie verschieden sind Sie von Ihrer Mutterfuhr Falk fort. »Sie haben keinen Zug von ihr. Aber man kann Ihnen Glück wünschen zu dieser Mutter, – eine ideale FrauWeshalb diese Hymne? fragte er sich gleich darauf etwas beklommen. Man muß abwarten. Dieselbe Frage hatte sich Mely gestellt. In der Küche rief Frau Bender nach ihrer Tochter, und Helene huschte davon.

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