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Aktualisiert: 11. Juni 2025


»Sehen Sie nur herrief Mely am Fenster, Helene und Falk traten zu ihr und schoben die Gardine zurück. Der erste Schnee war gefallen. Er bedeckte die Dächer und die ganze Straße und die Höfe und die Gärten, wie Konditoreiwaren mit Zucker bestreut sind. Auch der Mond stand am Himmel, gerade zwischen zwei Schlöten eines Nachbarhauses. Alles war grün von seinem Licht.

»Bitte sehrrief Fräulein von Erdmann entrüstet und warf giftig den Kopf zurück. Mely verlor alle Zurückhaltung, alle Fassung. »War sie vielleicht auch eine Demokratin, diese verstorbene Braut? War sie auch für die VermögensteilungSie sprach rasch, voll Haß und Wildheit. Wie sehr mußte sie im Grund ihrer Seele verzweifelt sein, um so leidenschaftlich zu disputiren.

»Gewiß, – gewißbeteuerte er und seine Augen funkelten. Er stand auf und stellte sich vor Mely hin. Dann nahm er ihre beiden Hände in seine beiden und forderte sie auf, ihn unverwandt anzublicken. Sie zögerte lange, mit scheuem Lächeln streifte sie die überlegen dreinschauende Helene, und endlich wagte sie es, den jungen Mann anzusehen.

Nur einer Bewegung des Halses hätte es bedurft, und er hätte sie küssen können, aber wie ungeheuerlich, wie vermessen erschien ihm jetzt ein solches Beginnen! »Wann werden Sie reden? wann endlich redenflüsterte er völlig unmotivirt. »Wirst du denn immer schweigenMely war wie gelähmt. Ihr war, als müßte das Gewand über der Brust zerspringen.

Er richtete sich würdevoll auf und ließ seine kostbaren Brillanten in den Strahlen der Lampe spielen. Die Erdmann blickte entzückt an dem Hünen empor. »Das ist ja schönspottete Mely. »Aber weshalb erzählen Sie das immer wieder? Das interessirt uns ja gar nicht. Wir fühlen uns ganz wohl, wenn wir auch nicht so tugendhaft sind

Er öffnete, ließ jene eintreten, und das ironische Schmunzeln des Fräuleins nicht beachtend, ging er die Treppe hinab. Der Gedanke, daß Mely gelogen haben könne, erschien ihm unwahrscheinlich. Warum sollte sie leugnen, eine Schwester zu haben? Allerdings, diese Schwester schien ein lockerer Zeisig zu sein.... Er dachte nicht viel darüber nach; aber seine feierliche Stimmung war zerstört. –

Wie fremd fühlte sich Mely ihren früheren Leiden gegenüber! Es war ihr zu Mute, als lägen Jahre dazwischen. Nicht daß sie gewaltsam die Augen vor Gefahren geschlossen hätte, – sie sah keine Gefahren mehr. Sie kam sich auch gar nicht mehr vereinsamt vor. So schnell wechselte ihre Stimmung, so sehr konnte sie sich der Behaglichkeit eines Moments hingeben.

Rätselhaft war sie ihm in allem, was sie sagte, und deshalb stieg seine Liebe zu ihr mit jeder Minute. »Wie still ist die Nachtflüsterte er. »Wirst du je diese Nacht vergessen? Mely sprich, wirst du mich je vergessen? Wirst du nie aufhören, mich zu lieben? Bin ich es auch wirklich allein, den du liebst? Ach, wer hätte das gedacht noch vor kaum zwei Tagen. Und jetzt diese stille Nacht dazu.

Falk bemerkte ihre Verlegenheit und war so grausam, sie zu vermehren. »Sie sind ein Kindsagte er mit etwas gekünstelter Wehmut, als sehne er sich, selbst noch so ein Kind sein zu können. Mely schaute ihn nicht an. Ihre rechte Hand lag auf Deles Kopf und mit den Fingern spielte sie unaufhörlich im Haar des Kindes. »Wann sind Sie zurückgekommenfragte sie schüchtern.

Lange zögerte er; er wußte nicht, was er sagen sollte, um Frau Bender und Helene dies auffällige Warten zu erklären. »In einer Stunde bin ich wieder damurmelte er endlich, ganz zu sich redend, und stürmte hastig hinaus. Helene lächelte spöttisch. Mely war gereizt und fuhr sie schroff an. »Warum lachen Sie denn?

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