Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 26. Juni 2025
»Bitt’, bitt’, laß mich bei Ilse bleiben, Melanie, ich will ganz gewiß recht genau zuhören auf dein G’schicht.« Und während Melanie ihre Erzählung zum besten giebt, wollen wir einen Blick in den Weihnachtssaal werfen. Die beiden Damen waren so ziemlich fertig mit ihrer großen Arbeit. Fräulein Güssow war dabei, noch einige versiegelte Pakete auf verschiedene Plätze zu verteilen.
Aber die Reue kam jetzt zu spät, vor allem mußte sie an den schnellsten Rückzug denken, denn wie sie vermutete, so war es, ihr unvorsichtiger Ruf war im Hause vernommen worden. Melanie war davon erwacht und richtete sich entsetzt in ihrem Bette auf. »Grete!« rief sie mit bebenden Lippen, »hast du gehört?«
Melanie griff sich mit den Fingern an der Spalte herum: »Komm her
Das wäre doch furchtbar schrecklich!« »Ich bitte dich, Orla, verschone mich mit deinen albernen Spöttereien!« wehrte Melanie entrüstet ab. Aber sie fühlte sich doch in ihrem Inneren geschmeichelt, die kleine Eitelkeit. »Du hörst es ja doch gern, Herzchen,« lachte Orla. »Warum auch nicht? Hübsch zu sein ist ja keine Schande, – besonders wenn man so wenig eitel ist wie du!
Melanie und Rosi hatten die Pinsel ergriffen und fingen an, den unansehnlichen braunen Dingern ein goldenes oder silbernes Gewand zu geben. Und wie schnell das ging. Kaum hatten sie ein paarmal darüber gepinselt, so waren sie fertig. »Sieh nur, Rosi,« rief Melanie aus und hielt einen vergoldeten Zapfen unter die Gaslampe, »ist der nicht furchtbar reizend? Wundervoll, nicht?
Melanie mußte die Hand vor den Mund halten, sonst hätte sie laut herausgelacht. Um halb acht Uhr war das Abendessen vorbei und zugleich den Pensionärinnen die Erlaubnis gegeben, frei zu thun, was sie wollten, bis neun Uhr. Dann war Schlafenszeit. »Komm,« sagte Nellie und trat auf Ilse zu, »ich werde mit dich in die Garten spazieren.
»Kinder!« unterbrach Fräulein Güssow, die am andern Ende der Tafel saß und Aepfel und Nüsse vergoldete, »keinen Streit! Melanie, komm zu mir, du kannst mir helfen, und du Ilse, versuche einmal, ob du Melanies Stelle ersetzen kannst.« Ilse ließ sich das nicht zweimal sagen. Eilig griff sie zum Pinsel und flink und gesandt that sie ihre Arbeit. Orla war sehr zufrieden damit.
»Was sagt sie?« fragte Flora, »ich glaube, sie spricht französisch.« »Nein, italienisch,« behauptete Melanie, die nämlich seit einigen Tagen angefangen hatte, diese Sprache zu treiben. »Sie spricht deutsch,« erklärte Grete. »Eben hat sie gesagt: Meine kleine Lilli.« »Gott bewahre, was du gehört hast!« widerstritt Orla, »sie spricht englisch.«
Melanie liebäugelte mit einem zierlichen Handspiegel. Sie freute sich sehr über denselben, noch mehr aber über ihr eignes Bild, das ihr entgegenlachte. Grete blickte ihr über die Schulter. »Das ist eine Anspielung auf deine Eitelkeit, Melanie! Ich habe nichts bekommen, was mich ärgern oder wodurch ich mich getroffen fühlen könnte!«
Aber ich hab' nur zu ihm gesagt: »Was machen S' denn, Johann?« Er hat mir keine Antwort gegeben, hat mir's hineingespritzt, und dann sind wir aufgestanden und haben uns wieder auf den Bock gesetzt. Nach einer langen Weile erst, sagte er: »Die Fräul'n Melanie muß sich zu Haus abwaschen, daß niemand was von Blut merkt.« »Was für ein Blut?« fragte ich.
Wort des Tages
Andere suchen