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Aktualisiert: 27. September 2025
Spendius, auf einem aus Hamilkars Ställen geraubten Dromedare, erblickte von weitem Matho, der, den Arm in der Binde, barhäuptig und kopfhängerisch ins Wasser starrte, indes er sein Maultier trinken ließ. Sofort eilte der Sklave mit dem Rufe: »Herr, Herr!« schnurstracks durch die Menge auf ihn zu. Matho dankte kaum für den Gruß.
Von der Stelle, wo er stand, gingen mehrere Straßen aus. Durch jede von ihnen spannten sich zwei dreifache Reihen eherne Ketten, die am Nabel von Kabirenbildsäulen befestigt waren, in gleicher Richtung von einem Ende bis zum andern. Die Menge stand gegen die Häuser gedrängt. In der Mitte schritten Ratsdiener und schwangen Peitschen. Einer von ihnen trieb Matho mit einem kräftigen Schlag an.
Beim ersten Schritte, den er getan, war sie aufgestanden und unwillkürlich, je näher er kam, immer mehr bis an den Rand der Terrasse vorgetreten. Bald war die Außenwelt für sie verschwunden. Sie sah nur noch Matho. In ihrer Seele war es still geworden.
Die Mauern erbebten von diesem Geschrei vom Grund bis zum Giebel, und Matho war zumute, als ob die beiden Straßenwände auf ihn zukämen und ihn vom Boden aufhöben wie zwei ungeheure Arme, um ihn in der Luft zu erwürgen.
Naravas, der zwischen den drei Heeren Streifzüge machte, befand sich gerade bei ihm. Er unterstützte seine Meinung, ja, er tadelte den Libyer, daß er den Feldzugsplan aus Tollkühnheit aufgeben wolle. »Geh nur wieder, wenn du Furcht hast!« schrie ihn Matho an. »Du hast uns Pech, Schwefel, Elefanten, Fußvolk und Pferde versprochen! Wo sind sie?«
Da verschwand seine Bangigkeit, und er dachte nur noch an das Glück, ein so schönes Weib besitzen zu sollen. Der gleiche Traum lockte auch Matho. Aber er bezwang seine Liebe und widmete sich völlig seinen Waffengefährten. Er liebte sie wie Teile seines eigenen Ichs. Sein Haß beseligte ihn. Er fühlte seine Seele geläutert und seine Arme gekräftigt.
Matho sprang auf. Ungeheurer Stolz schwellte sein Herz. Er fühlte sich erhaben wie ein Gott. Mit bebenden Nasenflügeln und zusammengepreßten Zähnen fuhr sie fort: »Als ob dein Tempelraub nicht schon genug wäre, kamst du zu mir, während ich schlief, in den Zaimph gehüllt.
Sie schoß schnell vorbei und verschwand. »Hinweg!« schrie Matho. »Da ist sie ... ich fühl es ... sie kommt!« »Ach was!« entgegnete Spendius. »Sie ist nicht mehr hier!« Blendendes Licht zwang sie jetzt, die Augen niederzuschlagen.
Die Mägde stießen ein Klagegeschrei aus wie bei einem Begräbnis, und die Eunuchen erbleichten unter ihrer schwarzen Haut. Matho stand hinter dem Geländer. In den Zaimph eingehüllt, sah er aus wie ein Sternengott im Firmament. Die Sklaven wollten sich auf ihn stürzen. Salambo hielt sie zurück. »Rührt ihn nicht an! Es ist der Mantel der Göttin!« Sie war in einen Winkel des Gemaches gewichen.
Offnen Mundes und gesenkten Hauptes stand Matho da und starrte vor sich hin. »Aber ich will sie haben! Ich muß sie besitzen! Sonst sterbe ich! Bei dem Gedanken, sie an meine Brust zu drücken, ergreift mich wilde Freude. Und doch hasse ich sie, Spendius, ich möchte sie schlagen! Was soll ich tun? Ich habe Lust, mich zu verkaufen, um ihr Sklave zu werden. Du warst es! Du durftest um sie sein!
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