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Aktualisiert: 27. September 2025
Matho hielt ihre kleinen Hände immerfort in den seinen, aber von Zeit zu Zeit wandte Salambo trotz des priesterlichen Gebotes den Kopf weg und versuchte, sich durch eine Armbewegung loszumachen.
Salambo glitt vom Walle zu ihm hinunter. Dann umritten sie galoppierend das punische Lager, um einen Eingang zu finden. Matho war in sein Zelt zurückgekehrt. Die qualmende Lampe erhellte es schwach. Er glaubte, Salambo schliefe. Behutsam tastete er mit der Hand über das Löwenfell auf dem Palmenlager. Er rief. Keine Antwort.
Du stirbst morgen mit den andern!« Diese Großmut verwunderte die Barbaren. Viele waren entsetzt darüber, und Matho bedauerte, daß der Bote nicht getötet worden war.
Nur hier und da schritt ein Veteran durch die Reihen. Man heulte Verwünschungen gegen die Karthager, gegen Hamilkar und sogar gegen Matho, obwohl er an diesem Mißgeschick unschuldig war. Viele bildeten sich jedoch ein, daß die Leiden geringer sein mußten, wenn er bei ihnen wäre. Nun seufzten sie. Manche weinten leise wie kleine Kinder. Man ging zu den Hauptleuten und bat sie um Linderungsmittel.
Als sie die letzte Mauer hinter sich hatten, lenkten sie ihre Schritte nach dem Schlosse Hamilkars. Spendius begriff, daß es erfolglos war, Matho davon abbringen zu wollen. Sie gingen durch die Gerberstraße, über den Muthumbalplatz, den Gemüsemarkt und den Kreuzweg von Kynasyn.
Matho sprang auf das Pferd, das der Sklave vor der Tür am Zügel hielt. Salambo Der Mond kam über dem Saum der See heraus. Noch war die Stadt im Dunkel. Nur hier und da blinkten leuchtende Punkte und lichte Flecke: die Deichsel eines Wagens in irgendeinem Hofe, ein aufgehängtes Stück Leinwand, eine Mauerecke, der goldne Schmuck auf der Brust eines Götterbildes.
Ein derartiger Tempeleinbruch war etwas ganz Ungewöhnliches. Die Unzulänglichkeit der Schutzvorrichtungen zeigte allein schon, daß man damit überhaupt nicht rechnete. Furcht schützt Tempel besser als alle Mauern. Matho war bei jedem Schritt auf seinen Tod gefaßt. Ein Lichtschein schimmerte matt aus dem Dunkel heraus. Die beiden gingen darauf zu.
Am Fuße des Burgberges dehnte sich eine lange düstere Masse: das war der Tempel der Tanit, ein Gewirr von Gebäuden, Gärten, Höfen und Vorhöfen, von einer niedrigen Mauer aus groben Steinen umgrenzt. Spendius und Matho kletterten darüber. Die erste Einfriedigung umschloß einen Platanenhain, der zum Schutz gegen die Pest und gegen verunreinigte Luft angelegt war.
Die Söldner und die Numidier standen so dicht, daß sie ihre Schwerter nicht ziehen konnten. Matho brach sich Bahn, indem er gewaltsam mit dem Kopfe gegen die Menge stieß. Als er wieder aufblickte, war Naravas verschwunden. Er suchte ihn mit den Augen. Auch Salambo war fort. Da wandte er den Blick nach dem Schlosse und bemerkte, wie sich ganz oben die rote Tür mit dem schwarzen Kreuze eben schloß.
Er ergriff die Schale und führte sie zum Munde, als ein Gallier jener, den Gisgo niederschlagen hatte ihm auf die Schulter klopfte und mit vergnügter Miene einen Scherz in seiner Muttersprache machte. Spendius stand in der Nähe. Er bot sich als Dolmetsch an. »Rede!« sprach Matho. »Die Götter sind dir gnädig! Du wirst reich werden! Wann ist die Hochzeit?« »Was für eine Hochzeit?«
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