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Aktualisiert: 18. November 2025
Martha wand die Finger ineinander und blickte Rolfers hilflos an. »Ich kann nicht, Franz – was du von mir verlangst, kann ich nicht leisten! Das mit der Kunst – es ist gewiß wahr – aber es klingt so kalt – ich kann es doch nicht verstehen.«
Martha: Von heute an will ich Goethe lieben um seiner »Iphigenie« willen. Herr Meister: Das thue nur, meine Tochter, Du thust recht. Aber Mama, wir bedürfen nun auch des Materiellen. Wo sind die schönen Früchte, die uns die Herren Parks so freundlich gesandt haben? Frau Meister: Martha wird so gut sein, sie uns zu reichen. Herr Meister: Aber, Herr Otto, wie geht es Ihrem Herrn Bruder, dem Doktor?
Der eine von ihnen war etwas schwärmerisch, viele sagten: poetisch, wie wir es oft sehen bei Deutschen; und Martha hörte ihm immer aufmerksam zu, wenn er seine Ideen über das Leben, über Länder und Menschen aussprach.
Oder wissen Sie etwas Anderes, mein Fräulein, welches interessanter ist und belehrender, als das Reisen und das Lesen? Martha Meister: Nein, gewiß nicht. Aber eins sollten wir nie vergessen, Herr Doktor, die Dankbarkeit und die Bewunderung für diejenigen Männer, welche uns die Mittel geben, uns zu veredeln. Wir sollten über die Geschöpfe niemals den Schöpfer vergessen.
Rolfers lächelte und hielt ihr seine linke Hand entgegen, die sehr bleich und durchsichtig geworden war, wie die Hand einer leidenden Frau. »Gewiß, Martha, das ist hübsch. Komm nur!« Sie hatte seine Hand gefaßt, hielt sie vorsichtig und wagte nicht, sie zu drücken. »Lasse dir dann von der Schwester das Zimmer zeigen, wo ich liegen werde.
Durch amerikanische und englische Frauenzeitschriften war ich über den Stand der Bewegung im Ausland vollkommen orientiert; der »Vorwärts,« die Arbeiterinnenzeitung, die Versammlungen des Arbeiterinnenvereins, die ich mit Martha Bartels besuchte, hatten mir ein Bild von der Lage der Proletarierinnen, ihren Wünschen und ihren Bestrebungen gegeben; nur von der deutschen Frauenbewegung wußte ich noch nicht viel.
Eines Morgens bekam ich einen Brief von Martha Bartels. Schon freute ich mich, ich werde sie wiedergewonnen haben, dachte ich, und erinnerte mich, wie sie mir, der Fremden, einst entgegengekommen war, als ich noch Alix von Glyzcinski hieß. Ich ließ ihren Brief in den Schoß fallen, als ich seine wenigen Zeilen durchflogen hatte, und lehnte mich mit einem Gefühl von Schwindel in den Stuhl zurück.
Ich versuchte, mich frei zu machen. »Wir haben Ihr Wort, Genossin Glyzcinski,« sagte einer der Führer mit scharfer Betonung. »Wie kann ich diesen Ausgang als einen Sieg verteidigen,« wandte ich ein. »Darüber mögen Sie denken, was Sie wollen,« entgegnete Martha Bartels heftig, »hier haben Sie einfach Ihre Pflicht zu tun, wie wir alle.« Flüchtig fuhr mir durch den Kopf, daß ich aus meiner Welt dem Zwang der Pflicht entflohen war, um meiner Überzeugung zu folgen, aber ich fühlte mich viel zu müde, um jetzt darüber nachzudenken.
Nur bitte ich dich, schilt den Jungen nicht, sonst wird er vollends verstockt.« Martha seufzte. Sie litt unter der Beklommenheit, die von ihrem Zusammenleben nicht weichen wollte. Es hatten sich eine Fülle von Hoffnungen in ihrem Herzen geregt, und nun schien keine zur Blüte kommen zu wollen. Sie hatte recht behalten mit ihren Befürchtungen.
Nachschrift: Und vergiß auch nicht, meinem lieben, kleinen Kanarien-Vogel ordentlich Hanf-Samen zu geben, und küsse ihn für mich und sage, daß ich recht oft an ihn denke und daß er brav sein soll in seinem kleinen Hause. Bella: Solch' einen Brief kann ich nicht schreiben! Hier, Martha, sind die Lieder. Willst Du einige singen? Du bist nun müde, Gretchen, nicht wahr?
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