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Er dachte an das traurige Marlenchen, und auf einmal stieg ein ganz bitterer Groll gegen den Herzog in des Kasperles Herz empor. Der trug doch die Schuld an des Marlenchens Trauer; der Herzog und die Prinzessin Gundolfine, die beiden waren es.

»Ja, ich tu'sUnd Kasperle schnitt ein Teufelsgesicht, ein Räubergesicht, sah wie eine Hexe drein, und Marlenchen begann sich ordentlich zu fürchten. Sie wich erschrocken an das Bächlein zurück.

Dabei denkt das kein Mensch; wer weiß, wohin der Ring geraten ist! Vielleicht hat ihn gar eine von den großen Forellen verschluckt. Ach, es ist ein Jammer! So ein lieber Herr war der Jägermeister, und das arme Marlenchen war ein rechtes Sonnenkind, und nun ist es immer blaß und traurig

Ein anderer Diener, der nicht bei Tische aufwartete und der mürrisch und unfreundlich war, nahm Kasperle, führte ihn in den Turm, schloß brummig die Türe zu, und da saß Kasperle allein und gefangen. Er dachte wieder an das Waldhaus, an das traurige Marlenchen und den Pudding. Das war zuviel für ihn, und er brach in ein jämmerliches Geheule aus. Er weinte lange, bis er draußen Schritte hörte.

Da war Kasperle schon unten, war draußen im Park und wutschte an den Sträuchern entlang bis zum Wäldchen hin. Das Bächlein gluckste und rann, aber Marlenchen saß nicht an seinem Rande. Kasperle blieb stehen. Wohin sollte er nur? Ehe er durch des Herzogs Land lief, fingen ihn dessen Landjäger schon; sie erkannten ihn sicher an seinem grasgrünen Kasperlekleid, das alle kannten.

Kasperle konnte weinen und schreien, soviel er wollte, schwipp, schwapp, war er drin, rissel, rassel, drehte sich der Schlüssel im Schloß, er war gefangen. An diesem Nachmittag wartete das traurige Marlenchen lange, lange auf ihren kleinen Freund, er kam nicht. Da erlosch der matte Freudenschein wieder auf dem blassen Gesicht und Marlenchen ging traurig heim.

Gleich war der muckstill. Er sah Marlenchen mit seinen schwarzen Glitzeräuglein aber so traurig an, daß die Kleine ihm sanft über den Kopf strich. »Die Prinzessin, die böse PrinzessinUnd sie seufzte tief. »Aber sie kommt doch erst mittagsMarlenchen richtete sich verwundert auf.

Es sitzt oft am Bach an dem Platz, an dem der Ring verloren gegangen ist, und sucht und sucht; ich glaube, es ist kein Kiesel im Bach, den das Marlenchen nicht schon umgedreht hat. Davon weiß der Herzog nichts und ihr Vater auch nicht.

Traumkönig geht durch bleiches Land, rings grüßen ihn verstohlen die braunen Nachtviolen; Marlenchen geht an seiner Hand, Marlenchen, jung Marlenchen. Traumkönig geht an den Rosmarinstrauch, da brennen die Lebenskerzen, sie brennen mit roten Herzen; Marlenchen fühlt ihren heißen Hauch, Marlenchen, jung Marlenchen.

Kasperle nickte eifrig und ganz zutraulich erzählte er dem Herzog von seiner Freundschaft mit dem traurigen Marlenchen. Der Herzog wurde sehr, sehr nachdenklich. Er schämte sich, daß er dem Herrn von Lindeneck so unrecht getan hatte, und er dachte bei sich: Eigentlich ist das Kasperle besser als ich.