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Aktualisiert: 1. Juni 2025
Dschotin begann sich im Geiste Mani bei der Arbeit vorzustellen, wie sie Fehler machte und nicht damit zustande kommen konnte und doch Abend für Abend geduldig weiter daran arbeitete. Wie lieb und rührend war das doch! Und wieder strichen seine Finger zärtlich über den Schal. »Maschi, ist der Doktor unten?« »Ja, er will heute nacht hierbleiben.«
Kommt Mani nicht? Warum bist du so lange fortgeblieben, Maschi?« »Ich fand sie bitterlich weinend, weil sie die Milch für deine Suppe hatte verbrennen lassen. Ich versuchte sie zu trösten und sagte, es gäbe ja noch mehr Milch. Aber daß sie bei der Zubereitung deiner Suppe so nachlässig hatte sein können, der Gedanke brachte sie ganz in Verzweiflung.
»Aber Maschi, ich dachte, Mani könne gar nicht stricken,
Wie oft hätte sie ihm sagen mögen: »Beachte das törichte Kind nicht so viel, laß sie, bis sie selbst Sehnsucht und stille Tränen kennenlernt.« Aber so etwas kann man nicht sagen, und es wird auch leicht mißverstanden. Dschotin hatte der Gottheit Weib in seinem Herzen einen Altar errichtet, auf dem Mani thronte.
»Das hast du ja getan, Dschotin! mehr als genug. Hast du mir denn nicht mein einsames Leben ausgefüllt? Das war solch ein großes Glück, daß ich es mir in vielen früheren Leben verdient haben muß. Du hast mir soviel gegeben, daß ich jetzt, wo dies Leben mir nichts mehr zu geben hat, nicht klagen werde. Ja, ja, hinterlasse nur Mani alles: dein Haus, dein Geld, deinen Wagen und dein Land
Maschi glaubte wieder, daß Dschotin schliefe, als er plötzlich ausrief: »Ich weiß, du dachtest, ich sei nicht glücklich mit Mani, und daher warst du böse auf sie. Aber Maschi, das Glück ist wie jene Sterne. Sie decken nicht die ganze Dunkelheit zu, es sind Lücken dazwischen. Diese Lücken sind unsere Irrtümer. Wir machen Fehler im Leben und verstehen vieles falsch, aber das Licht der Wahrheit dringt doch durch.
»Komm, mein Liebling, ich will dir diesen Schal über die Füße decken, sie werden ganz kalt.« »Nein, Maschi, ich kann so etwas nicht auf den Füßen haben.« »Weißt du, Dschotin, daß Mani dir diesen Schal gestrickt hat? Sie hat so fleißig daran gearbeitet, als sie eigentlich hätte schlafen sollen. Erst gestern ist sie damit fertig geworden.« Dschotin nahm den Schal und streichelte ihn zärtlich.
Jetzt weiß ich, daß Mani bis zuletzt draußen vor meiner Tür bleiben muß.« Maschi antwortete nicht. Sie sah, daß der Himmel, den sie aus Lügen für Dschotin aufgebaut hatte, nun doch eingestürzt war. Wenn das Leid kommt, so ist es am besten, es nicht zu verleugnen. Wenn Gott schlägt, können wir dem Schlag nicht ausweichen.
Damit nahm sie den Blumenkranz von ihrem Haar und setzte ihn dem Dichter aufs Haupt, und der Dichter sank tot auf sein Lager zurück. »Maschi!« »Versuche zu schlafen, Dschotin, es wird spät.« »Das macht nichts. Ich habe nicht mehr lange zu leben. Ich dachte eben, daß Mani doch lieber zu ihrem Vater sollte nach
Das war schon früher geschehen. Und der Gedanke, daß Mani unglücklich war, weil sie seine Milch verbrannt hatte, füllte sein Herz mit überströmender Freude. »Maschi!« »Ja, mein Liebling?« »Ich bin ganz gewiß, daß es mit mir zu Ende geht. Aber ich bin nicht traurig darum. Gräme dich nicht um mich!« »Nein, mein Liebling, ich werde mich nicht grämen.
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