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Aktualisiert: 1. Juni 2025
»Ach, du meine Güte, nein! Du denkst doch nicht etwa, Mani würde mich etwas für dich tun lassen? Sie besorgt ja deine ganze Wäsche selbst; sie weiß, wie eigen du damit bist. Wenn du nur deine Wohnzimmer sehen könntest, wie blitzblank sie alles hält!
Die stille Nacht stand schweigend am Fenster wie ein Pilger der Ewigkeit, und die Sterne schauten herein, die Zeugen zahlloser Todesszenen in zahllosen Jahrtausenden. Dschotin sah das Antlitz seiner Mani auf dem Hintergrunde der dunklen Nacht und sah, wie ihre großen dunklen Augen unaufhörlich von Tränen überflossen.
Als Maschi nach einer langen Weile zurückkam, erwähnte Dschotin Manis Namen nicht, und Maschi dachte, daß er sie ganz vergessen hätte. Plötzlich rief er: »Maschi, erzählte ich dir den Traum, den ich neulich nachts hatte?« »Welchen Traum?« »Wo Mani immer gegen die Tür stieß, und die Tür wollte sich nicht weiter als einen Zoll öffnen. Sie stand draußen und konnte nicht herein.
»Dschotin, ich will dir ein anderes Kissen geben.« »Es scheint mir fast, Maschi, als ob Mani mich auch verlassen hat und von mir forttreibt wie das beladene Leidensboot.« »Komm, trink ein Schlückchen von dem Granatapfelsaft, mein Liebling. Dir muß der Hals ganz trocken sein.« »Ich schrieb gestern mein Testament; habe ich es dir gezeigt? Ich kann mich nicht mehr erinnern.«
Maschi ging in Manis Schlafzimmer und sank weinend auf den Fußboden nieder. »O komm, komm dies eine Mal, du herzloses Geschöpf! Erfülle die letzte Bitte dessen, der dir alles gegeben hat. Er stirbt ja schon, gib ihm doch nicht den Todesstoß!« Als Dschotin draußen Schritte hörte, fuhr er auf und rief: »Mani!« »Ich bin Schombhu. Hat der Herr mich gerufen?« »Sage deiner Herrin, sie soll kommen.«
»Ich muß fort. Niemand kann mich hindern.« Was du für eine eigenwillige kleine Frau bist!« Als Dschotin hörte, daß Mani geweint hätte bei dem bloßen Gedanken an eine Heimreise zu ihrem Vater, wurde er so erregt, daß er sich im Bett aufrichten mußte. Er schob das Kissen hinter seinen Rücken und sich darauf zurücklehnend, sagte er: »Maschi, öffne das Fenster ein wenig und nimm die Lampe weg.«
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