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Aktualisiert: 9. Juni 2025
"Und, mein Junge", unterbrach sich hier der Erzähler, "wie einen bei solchen Worten ein Paar schwarze Mädchenaugen ansehen, das sollst du nun noch lernen, wenn du erst ein Stieg Jahre weiter bist!" "Ja, ja", dachte ich, "zumal so ein Paar Augen, die einen See ausbrennen können!" "Und nicht wahr", begann Paulsen wieder, "nun weißt du auch nachgerade, wer das Lisei ist."
Lisei, die an meinem Arme mit hinausgegangen war, hatte eben krampfhaft meine Hand gefaßt, als jetzt der alte Geistliche dem Brauche gemäß den bereitgestellten Spaten ergriff und die erste Erde auf den Sarg hinabwarf. Dumpf klang es aus der Gruft zurück.
Am liebsten hätte nun freilich der alte Mann gesehen, wenn Lisei wie vor unserer Verheiratung die Frauenrollen in seinen Stücken gesprochen hätte; aber wir waren übereingekommen, seine dahin zielenden Anspielungen nicht zu verstehen; für die Frau eines Bürgers und Handwerksmeisters wollte sich das denn doch nicht ziemen.
Da erzählte ich ihm, wie ich vorhin sein Lisei aufgefunden habe, und jetzt erst sah er mich mit offenen Augen an. "Gott Dank! Gott Dank!" sagte er und faltete die Hände. "Ja, ja, das kleine Lisei und der kleine Paul, die spielten derzeit miteinander! Der kleine Paul! Seid Ihr der kleine Paul? Oh, i glaub's Euch schon; das herzige G'sichtl von dem frischen Bub'n, das schaut da no heraus!"
Ich dachte an die zwölf Jahre seit unserem ersten Abschied; sollte wieder so lange Zeit vergehen oder am Ende gar das ganze Leben? "Und grüß mir aa dein Vaterhaus, wenn du heimkommst!" sagte Lisei, da sie am letzten Abend mich an die Haustür begleitet hatte.
Und i hab dir's doch g'sagt!" "Lisei, was soll ich tun?" "Nu, halt nix!" "Aber was soll denn daraus werden?" "Nu, halt aa nix!" Sie begann wieder laut zu weinen. "Aber i wenn i z'Haus komm da krieg i die Peitsch'n!" "Du die Peitsche, Lisei!" Ich fühlte mich ganz vernichtet. "Aber ist dein Vater denn so strenge?" "Ach, mei guts Vaterl!" schluchzte Lisei. Also die Mutter!
Ich zog an allen Drähten, ich versuchte mit der Hand die Arme abzubiegen; aber es wollte nicht gelingen. Auf einmal tat es einen leisen Krach im Innern der Figur. "Halt!" dachte ich, "Hand vom Brett! Da hättst du können Unheil anrichten!" Leise stieg ich wieder von meiner Bank herab, und zugleich hörte ich auch Lisei von außen in den Saal treten.
Aber komm mit mir; ich stehe hier bei einer braven Frau in Arbeit; sie kennt dich, ich habe ihr oft von dir erzählt." Und Hand in Hand, wie einst als Kinder, gingen wir nach dem Hause meiner guten Meisterin, die uns schon vom Fenster aus entgegensah. "Das Lisei ist's!" rief ich, als wir in die Stube traten, "denkt Euch, Frau Meisterin, das Lisei!"
Und da kam es herangetrabt, das kleine Wägelchen mit den zwei hohen Kisten darauf und dem munteren braunen Pferdchen in der Gabeldeichsel. Herr Tendler saß jetzt vorn auf einem Brettchen, hinter ihm Lisei in dem neuen warmen Mäntelchen neben ihrer Mutter.
Soviel stand fest, der Kaspar war doch nur eine richtige Holzpuppe; aber das Lisei was das für eine allerliebste Sprache führte! und wie freundlich sie mich gleich zu den Puppen mit hinaufgenommen hatte! Freilich, und sie hatte es ja auch selbst gesagt, daß sie es so heimlich vor ihrem Vater getan, das war nicht völlig in der Ordnung.
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