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Aktualisiert: 17. Mai 2025


Doch in demselben Augenblicke peitschte auch schon Herr Tendler auf sein Pferdchen. "Ade, mein Bub! Bleib brav und dank aa no schön dei'm Vaterl und dei'm Mutterl!" "Ade! Ade!" rief das Lisei; das Pferdchen zog an, das Glöckchen an seinem Halse bimmelte; ich fühlte die kleinen Hände aus den meinen gleiten, und fort fuhren sie, in die weite Welt hinaus.

Lisei wollte das zwar noch immer nicht begreifen; sie meinte, das sei ja härter als alle Strafe, die später doch gewiß den wirklichen Spitzbuben noch ereilen würde; aber, fügte sie gleich hinzu, sie wolle ihm auch so harte Strafe nit wünschen, wenn nur die Unschuld von ihrem guten Vaterl an den Tag komme; ach, der werd's gewiß nit überleben!

"Was wird mei guts Vaterl " lallte sie noch; dann hörte ich an ihren gleichmäßigen Atemzügen, daß sie eingeschlafen war. Ich konnte von meinem Platze aus durch die oberen Scheiben des einen Fensters sehen.

Kurz darauf, in wollene Decken wohlverpackt, waren sie aufs neue in die grimmige Winterkälte hinausgefahren. "Aber wir kamen nit weit", erzählte Lisei; "gleich hinterm Dorf ist ein Landreiter auf uns zugeritten und hat gezetert und gemordiot. Aus dem Tischkasten sollt dem Wirt ein Beutel mit Geld gestohlen sein, und mein unschuldigs Vaterl war doch allein in der Stube dort gewesen!

"Paul", rief sie, "was meinst du? I versteh di nit." Aber ihre Hand zitterte heftig in der meinen, und ich bat nur: "Ach, Lisei, versteh mich doch!" Sie schwieg einen Augenblick. "Paul", sagte sie dann, "i kann nit von mei'm Vaterl gehen." "Der muß ja mit uns, Lisei!

Bei diesen Worten stürzten ihr die Tränen aus den Augen. "Was fehlt dir, Lisei?" fragte ich, "es ist ja nun doch alles wieder gut!" Sie schüttelte den Kopf. "Mein Vaterl gefallt mir nit! Er ist so still; die Schand, er verwind't es nit." Und Lisei hatte mit ihren treuen Tochteraugen recht gesehen.

Und i hab dir's doch g'sagt!" "Lisei, was soll ich tun?" "Nu, halt nix!" "Aber was soll denn daraus werden?" "Nu, halt aa nix!" Sie begann wieder laut zu weinen. "Aber i wenn i z'Haus komm da krieg i die Peitsch'n!" "Du die Peitsche, Lisei!" Ich fühlte mich ganz vernichtet. "Aber ist dein Vater denn so strenge?" "Ach, mei guts Vaterl!" schluchzte Lisei. Also die Mutter!

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