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Aktualisiert: 21. Mai 2025


Der alte Kurat trug ein langes, verschabtes Gewand, einer Kutte ähnlich, das im Laufe der Jahre die Farbe völlig verloren hatte und schier fuchsig, verschossen geworden war. Und verwildert sah auch der Kopf des Einödgeistlichen aus, Wangen und Kinn umwuchert von weißem Bart, die Augenbrauen buschig und selbst aus den Nasenlöchern hingen Haarbüscheln hervor.

Du kennst sie nicht, die süße, herrliche Salome! Mir schneidet ins Herz ihr demütig Bitten um Legitimität des Bundes! Der letzte Kurat in weltverschlagener Einöd' hat ein Weib, und Rom ist darob nicht zu Grund gegangen, die Welt steht noch und an der Spitze der Christenheit der Papst

Was aber will Er denn hier auf Hohenwerfen?“ Vor Müdigkeit, ermattet vom beschwerlichen Marsche aus dem Gebirge herab, bat der alte Mann, sich setzen zu dürfen. „Das fehlte noch! Im Burghof dulden wir keine Bettler, das Almosen wird unten im Dorf gereicht!“ rief grob der Vogt. „Mit Verlaubnis, Herr! Ich bin ja der Kurat von Skt.

Nach kräftigem Handschlag verließ Wolf Dietrich das Gemach, und alsbald holte der Kämmerer den Kapitular ab, um ihm sein Zimmer in der stolzen Burg anzuweisen. Pünktlich zur festgesetzten Stunde erschien auf Hohenwerfen der alte Kurat mit seinem Weibe von Skt. Jodok in der Einöde. Ein Greisenpaar, die dünnen Kopfhaare weiß, müde, abgehärmte Gestalten, gebrechlich, hinfällig.

Mein benachbarter Amtsbruder predigt fleißig von der Meß', hat ein frumb Völkel, braucht katholische Bücher, auch in der Fasten Nachmittag, hat so lang er Priester ist, keine Köchin, haust mit seiner Schwester. Auch einige andere Thalpfarrer leben ohne Konkubinen. Aber schlimmer ist's im Gebirg, die Expositi und Kuraten wollen nicht ablassen, besonders der Kurat von Skt.

Silberhell lachte Salome auf und geleitete das zappelnde, frohbewegte Paar ins Innere der Burg. Rasch besorgte ein Diener Wein und Brot; Salome goß die Becher voll und hieß die Leutchen trinken. Der Kurat stellte den erhaltenen Becher vor sich auf den Tisch und murmelte erst ein Gebet, eh' er zugriff; dann sprach er: „Gott vergelt' Euch den Willkomm und die frohe Spende!

Jodok in der Einöde ist renitent, reif zum davonjagen cum infamia, conjugatus est....“ „Wer ist das?“ „Der Kurat von Skt. Jodok in der Einöde, an die 70 Jahre alt und verheiratet, horribile dictu. Eine himmelschreiende Schande für meinen Sprengel! Ich aber leid' es länger nicht und müßt' ich nochmal Gewalt gebrauchen! Verjagt hab' ich des Frevlers lästerliches Weib, hinausgeprügelt aus dem Widum!

Glückstrahlend haschte das Weiblein nach Salomens Händen und dankte in innigster Herzlichkeit, indes der alte Kurat den Kuß der Ehrfurcht auf die Rechte des Erzbischofs drückte und seinen Dank stammelte. Zu Salome gewendet, sprach Wolf Dietrich lächelnd: „Hab' ich's nach Wunsch gethan? Nun aber sorg' für Atzung, schick' das Paar zum Küchenmeister!“

Der Dechant hatte sich in eine Erregung geschrien, die ihn nötigte innezuhalten und Atem zu schöpfen. Kühl sprach Wolf Dietrich unter Ignorierung der donnernden Philippika des Asketen: „Also jener Kurat hochbetagt ist conjugatus, verheiratet! Den Mann will ich sprechen!“ „So wollt Ihr, gnädiger, hochwürdigster Herr und Erzbischof, statuieren ein Exemplum?!“ „Das wird sich zeigen!

Sanft und liebreich dagegen war des alten Priesters Blick, fromme Kinderaugen, und mild die Stimme, als der Einöder dem Burgvogt sagte, der Jodoker Kurat sei um diese Stunde befohlen vom hochwürdigsten Erzbischof. Zweifelnd besah der Kastellan diese, eher an einen Bettler denn einen Geistlichen gemahnende Gestalt. „Ich weiß, daß der Jodoker Kurat zur Audienz befohlen ist.

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