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Aktualisiert: 19. Mai 2025
In der Einöd' habt Frömmigkeit Ihr nicht verloren und die Gottesfurcht, das will ich loben!“ sprach Salome, der es ein wohlig Bedürfnis war, mit den schlichten Leuten aus dem Volk zu sprechen. Zufällig richtete Salome den Blick durch das Erkerfenster in den Burggarten, durch welchen Wolf Dietrich in Begleitung des Domkapitulars Lamberg eben schritt.
„Du kennst sie nicht, die süße, herrliche Salome! Mir schneidet ins Herz ihr demütig Bitten um Legitimität des Bundes! Der letzte Kurat in weltverschlagener Einöd' hat ein Weib, und Rom ist darob nicht zu Grund gegangen, die Welt steht noch und an der Spitze der Christenheit der Papst
Lang ist die Zeit seither und um Johanni werd' ich wohl etliche vierzig Jahre Kurat sein in der Einöd'. Auf der Jährlein eines oder zwei weiß ich's genau nicht mehr.“ „Vierzig Jahre in der Einöd'!“ sprach mit besonderer Betonung Wolf Dietrich und nickte Salome zu. Voreilig meinte die Greisin: „In steter Arbeit, Treu' und Lieb rinnen die Jährlein wie der Bergbach geschwind!“
Oder seid Ihr gar schon Ehefrau, gern will ich's glauben! Hab' meiner Lebtag' so schönes Haar und Gesicht nicht gesehen und ich leb' schon lang! Freilich, viel herumgekommen bin ich nicht, allweil oben in der Einöd' und um meinen Brummbären besorgt, der ist aber die gute Stund' selber und mit dem Beißen hatt' es nie Gefahr!“
Salome war näher getreten und richtete an die Greisin liebreich und mild die Frage: „Seid Ihr das Kuratenpaar von Skt. Jodok?“ Vor Freude bewegt meinte das runzelige, kleine Weiblein: „I freilich, schönes Fräulein! An die vierzig Jahre hausen wir schon oben in der Einöd', der Welt völlig entfremdet und doch zufrieden! Was nur der Herr Erzbischof von uns will?“
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