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Aktualisiert: 26. Juni 2025
Zu lange hat der Herr gefehlt, ich muß viel nachholen. Nach dem Westen will ich erst, wenn Konrad hier ist, es soll mein erstes Alleinsein mit ihm werden. Lou muß diesmal in Chikago bleiben, obgleich sie für ihr Leben gern in den Ranchos herumwirtschaftet; sie muß diesmal verzichten. Ich muß die Gelegenheit wahrnehmen, um endlich das Vertrauen meines Jungen zu gewinnen.
"Das weiß niemand recht; er war beim Aufstand des armen Konrad einer der schrecklichsten Aufrührer, nachher wurde er begnadigt; seit dieser Zeit führt er ein unstetes Leben und ist jetzt ein Kundschafter des Herzogs von Württemberg." "Und hat man ihn aufgefangen?" forschte Georg weiter, denn unwillkürlich nahm er wärmeren Anteil an seinem neuen Diener.
Dieser stolzen Frau war die Vermählung ihres Sohnes ein Dolchstich ins Herz; sie wußte nicht anders, als Graf Konrad habe den Adel seines Hauses durch eine niedrige Ehe geschändet; sie stieß Fluch und Verwünschung gegen ihn aus und erkannte ihn nicht mehr für ihren Sohn.
»Er wird das Rosenlaub wohl auch daher haben, von wo er seine Ziege wiederbekommen hat,« sagte der Nachbar spottend. »Gewiß, ich habe den fremden Mann, dem ich die Ziege verkaufte, nicht gekannt,« rief Konrad lebhaft, »und habe ihn weder zuvor, noch später gesehen!«
Konrad nahm sich kaum Zeit, dem Grünmantel zu danken, er füllte seine Mütze ganz mit Rosenlaub und trug davon soviel in den Händen, als er fortbringen konnte. Eilig lief er damit den Berg hinab, der Hütte zu, und überstreute das Bett des Kranken mit dem duftenden Laube. Davon schlug der Vater die Augen auf und drückte dem Knaben schwach die Hand, aus Freude über den stärkenden Geruch.
Konrad aber machte sich nun los von der Kleinen, begrüßte Fräulein Stahlhammer artig, richtete ihr Empfehlungen der Tante aus und erinnerte dadurch auch Heinrich an das, was sich schickte; doch behielt dieser einen etwas ingrimmigen Blick bei, und den ganzen Nachmittag verlor sich eine gewisse Befangenheit nicht.
»Ach, das kann doch die Rike; wir zwei sind fast immer in der Schule und das Klärchen macht nicht viele Mühe.« Klärchen war das einzige Schwesterchen, fünf Jahre alt. »Ich glaube nicht, daß sie uns hier lassen. Sie werden sagen: es geht nicht,« meinte Konrad. »Ja,« sagte Heinrich ärgerlich, »immer heißt es gleich: es geht nicht, wenn einmal etwas anders ist als gewöhnlich.
Der Knabe Konrad hatte schon das ernste Wesen seines Vaters, und das Mädchen Susanna, nach ihrer Mutter so genannt, oder, wie man es zur Abkürzung nannte, Sanna, hatte viel Glauben zu seinen Kenntnissen, seiner Einsicht und seiner Macht und gab sich unbedingt unter seine Leitung, gerade so wie die Mutter sich unbedingt unter die Leitung des Vaters gab, dem sie alle Einsicht und Geschicklichkeit zutraute.
Sie hätte es vielleicht selbst nach einem halben Jahr gern abgegeben, aber daß diese Familie es ihr abverlangte, verletzte sie. Konrad war nett gewesen, sie hatte ihm zugetraut, daß er Gutes berichten würde. Er kam ihr falsch vor. »Was soll ich den Leuten antworten?« fragte ihr Bruder. »Daß ich das Kind behalten will,« sagte Fräulein Stahlhammer bestimmt. »Dauernd?« »Ja, dauernd!«
Natürlich war an Verdienst nicht mehr zu denken, und es fehlte oft selbst an den schmalen Bissen, die Vater und Sohn zu ihrem Unterhalte bedurften. Wie leicht hätte Konrad aller Not ein Ende machen können, wenn er den Wert seiner goldenen Spielpfennige gekannt hätte und vor seinem Vater keine Heimlichkeiten gehabt hätte.
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