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Aktualisiert: 11. Juni 2025
Diese Aussicht verlockte Sanna, sie bewältigte sich so weit, daß sie fast das eingegossene Getränk verschluckte. Hierauf trank der Knabe auch etwas. Der ungemein starke Auszug wirkte sogleich, und zwar um so heftiger, da die Kinder in ihrem Leben keinen Kaffee gekostet hatten.
Siehst du nun, Sanna, weil wir jetzt bei dem Eise sind, so werden wir über die blaue Farbe hinabgehen, dann durch die Wälder, in denen die Felsen sind, dann über die Wiesen, und dann durch die grünen Laubwälder, und dann werden wir in dem Tale von Gschaid sein und recht leicht unser Dorf finden.« »Ja, Konrad,« sagte das Mädchen. Die Kinder gingen nun in das Eis hinein, wo es zugänglich war.
Die andern Sachen, die in der Schachtel und in den Papieren im Ränzchen sind, bringt unversehrt nach Hause.« Da sie noch ein Weilchen mit den Kindern geredet hatte, sagte sie, daß sie gehen sollten. »Habe acht, Sanna,« sagte sie, »daß du nicht frierst, erhitze dich nicht; und daß ihr nicht über die Wiesen hinauf und unter den Bäumen lauft.
»Sanna,« rief der Knabe, »da kommen Leute aus Gschaid, ich kenne die Fahne, es ist die rote Fahne, welche der fremde Herr, der mit dem jungen Eschenjäger den Gars bestiegen hatte, auf dem Gipfel aufpflanzte, daß sie der Herr Pfarrer mit dem Fernrohre sähe, was als Zeichen gälte, daß sie oben seien, und welche Fahne damals der fremde Herr dem Herrn Pfarrer geschenkt hat.
»Sanna, da können wir nicht gehen,« sagte der Knabe. »Nein,« antwortete die Schwester. »Da werden wir wieder umkehren und anderswo hinabzukommen suchen.« »Ja, Konrad.« Die Kinder suchten nun von dem Eiswalle wieder da hinabzukommen, wo sie hinaufgeklettert waren, aber sie kamen nicht hinab. Es war lauter Eis, als hätten sie die Richtung, in der sie gekommen waren, verfehlt.
Er ergriff die Schwester, schüttelte sie stärker und sagte: »Sanna, stehe ein wenig auf, wir wollen eine Zeit stehen, daß es besser wird.« »Mich friert nicht, Konrad,« antwortete sie. »Ja, ja, es friert dich, Sanna, stehe auf,« rief er. »Die Pelzjacke ist warm,« sagte sie. »Ich werde dir emporhelfen,« sagte er. »Nein,« erwiderte sie und war still. Da fiel dem Knaben etwas anderes ein.
Als eine lange Zeit vergangen war, sagte der Knabe: »Sanna, du mußt nicht schlafen; denn weißt du, wie der Vater gesagt hat, wenn man im Gebirge schläft, muß man erfrieren, so wie der alte Eschenjäger auch geschlafen hat und vier Monate tot auf dem Steine gesessen ist, ohne daß jemand gewußt hatte, wo er sei.« »Nein, ich werde nicht schlafen,« sagte das Mädchen matt.
»Ich weiß es schon, Mutter,« sagte Konrad. »Und siehe gut auf Sanna, daß sie nicht fällt oder sich erhitzt.« »Ja, Mutter.« »So, Gott behüte euch, und geht noch zum Vater und sagt, daß ihr jetzt fortgehet.« Der Knabe nahm eine von seinem Vater kunstvoll aus Kalbfellen genähte Tasche an einem Riemen um die Schulter, und die Kinder gingen in die Nebenstube, um dem Vater Lebewohl zu sagen.
Endlich kamen die Kinder in eine Gegend, in welcher keine Bäume standen. »Ich sehe keine Bäume mehr,« sagte Sanna. »Vielleicht ist nur der Weg so breit, daß wir sie wegen des Schneiens nicht sehen können,« antwortete der Knabe. »Ja, Konrad,« sagte das Mädchen.
»Warte, Sanna,« sagte der Knabe, »wir wollen ein wenig stehenbleiben und horchen, ob wir nicht etwas hören können, was sich im Tale meldet, sei es nun ein Hund oder eine Glocke oder die Mühle, oder sei es ein Ruf, der sich hören läßt; hören müssen wir etwas, und dann werden wir wissen, wohin wir zu gehen haben.« Sie blieben nun stehen, aber sie hörten nichts.
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