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Aktualisiert: 30. April 2025


Der Prinz von Meissen, der auf diese Meldung fuer zweckmaessig hielt, augenblicklich sich selbst von dem Verhaeltnis, in welchem man mit diesem Mann stand, zu unterrichten, fand, als er mit einem Gefolge von Rittern und Trossknechten bald darauf erschien, in den Strassen, die zu Kohlhaasens Wohnung fuehrten, schon eine unermessliche Menschenmenge versammelt.

Sobald der Prinz, mit Huelfe der ihm Platz machenden Wache, ins Haus gedrungen, und in Kohlhaasens Zimmer getreten war, fragte er diesen, welcher halb entkleidet an einem Tische stand: ob er Kohlhaas, der Rosshaendler, waere? worauf Kohlhaas, indem er eine Brieftasche mit mehreren ueber sein Verhaeltnis lautenden Papieren aus seinem Gurt nahm, und ihm ehrerbietig ueberreichte, antwortete: ja! und hinzusetzte: er finde sich nach Aufloesung seines Kriegshaufens, der ihm erteilten landesherrlichen Freiheit gemaess, in Dresden ein, um seine Klage, der Rappen wegen, gegen den Junker Wenzel von Tronka vor Gericht zu bringen.

Der Gerichtsherr, der, vor Kohlhaasens Wohnung, im Wagen haltend, den Auftrag zu haben schien, dem Rosshaendler diese Eroeffnung zu machen, konnte ihm auf die betroffene Frage: warum man also verfahren? keine befriedigende Auskunft geben.

Auf die Antwort Kohlhaasens: "dass er zu seinem Freund, dem Amtmann nach Lockewitz fahren wolle, der ihn vor einigen Tagen mit seinen beiden Knaben zu sich aufs Land geladen", antwortete der Gubernial-Offiziant: dass er in diesem Fall einige Augenblicke warten muesse, indem einige berittene Landsknechte, dem Befehl des Prinzen von Meissen gemaess, ihn begleiten wuerden.

Auf die Erkundigung Kohlhaasens bei seinem Advokaten, wie es zuginge, dass die Gubernial-Resolution von einem Freiherrn Siegfried von Wenk, und nicht von dem Prinzen Christiern von Meissen, an den er sich gewendet, unterschrieben sei, erhielt er zur Antwort: dass der Prinz vor drei Tagen auf seine Gueter gereist, und die Gubernialgeschaefte waehrend seiner Abwesenheit dem Schlosshauptmann Freiherrn Siegfried von Wenk, einem Vetter des oben erwaehnten Herren gleiches Namens, uebergeben worden waeren.

Eben, unter dem Gemurmel eines entfernten Gewitters am Horizont, mit Fackeln, die er sich vor dem Ort angesteckt, zog er mit seiner Schar in den Klosterhof ein, und Waldmann, der Knecht, der ihm entgegen trat, meldete ihm, dass das Mandat richtig abgegeben sei, als er die Aebtissin und den Stiftsvogt, in einem verstoerten Wortwechsel, unter das Portal des Klosters treten sah; und waehrend jener, der Stiftsvogt, ein kleiner, alter, schneeweisser Mann, grimmige Blicke auf Kohlhaas schiessend, sich den Harnisch anlegen liess, und den Knechten, die ihn umringten, mit dreister Stimme zurief, die Sturmglocke zu ziehn: trat jene, die Stiftsfrau, das silberne Bildnis des Gekreuzigten in der Hand, bleich, wie Linnenzeug, von der Rampe herab, und warf sich mit allen ihren Jungfrauen, vor Kohlhaasens Pferd nieder.

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