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»Ich sagte zu ihm, ich treffe hier zum erstenmal mit Stammesgenossen zusammen, und bat ihn, mich hier unter ihnen weiden zu lassen; aber er wies mich fort und drohte mir mit seinem Geweih.« »Du hast wohl getan, daß du ihm ausgewichen bistsagte Karr. »Ein junger Stier, der noch kein Schaufelgeweih hat, muß sich vor einem Kampf mit alten Elchen hüten.

»Ja, es sieht schlimm aussagte Karr. »Aber wie ich sehe, sind die Weisesten des Waldes zusammengekommen, zu beraten, und sie haben vielleicht schon eine Hilfe ersonnenAls der Hund dies sagte, hob Krummrück höchst feierlich seinen schweren Kopf, bewegte die langen Ohren und sagte: »Wir haben dich hierhergerufen, Karr, um von dir zu hören, ob die Menschen etwas von dieser Verheerung wissen

Nachdem Karr dies gesagt hatte, schlüpfte die Schlange unter eine Baumwurzel, und erst, als sie wohlbeschützt in einem engen Loch lag, setzte sie die Unterredung fort. »Nun, dann grüße Graufell von mirrief sie, »und sag ihm, wenn er aus dem Friedenswalde fortziehen und nicht Rast machen wolle, bis er hoch in den Norden gezogen sei, wo keine Eiche mehr im Walde wächst, und auch versprechen wolle, nie wieder zurückzukehren, solange die Natter Hilflos lebt, dann werde der alte Hilflos über das Ungeziefer, das jetzt auf den Nadelholzbäumen herumkriecht und sich an ihren Nadeln mästet, Krankheit und Tod schicken

Dem Waldhüter blieb nichts andres übrig, als hinter Karr herzulaufen, und als er an das Moor kam, stand der Hund ein paar Meter vom Rande entfernt auf einem Rasenhügel und heulte aus Leibeskräften. Der Waldhüter dachte, er müsse doch nachsehen, was das bedeute. Vorsichtig legte er die Flinte neben sich nieder und kroch auf allen vieren aufs Moor hinaus.

Karr wollte seinen Ohren nicht trauen; aber im nächsten Augenblick lief ein Hase über den Weg, und als dieser die beiden Daherkommenden sah, blieb er stehen, wedelte mit den Ohren und rief: »Da kommt Graufell, der an der Verheerung des Waldes schuld istDann sprang er davon, so schnell er konnte. »Was wollen sie denn damit sagenfragte Karr.

Er hatte plötzlich an alle die Schläge denken müssen, die ihm zuteil werden würden, wenn es herauskäme, daß er die Elchkuh aufs Moor hinausgelockt hatte, und so wagte er vor lauter Angst nicht anzuhalten, bis er daheim angelangt war. Dieses Erlebnis war unserm Karr vorhin eingefallen, und es quälte ihn jetzt mehr als alle andern lockeren Streiche, die er je ausgeführt hatte.

Während Karr noch tiefbetrübt war, kam ihm ein Gedanke, der ihn ein wenig tröstete. »Die Natter braucht vielleicht gar nicht so schrecklich alt zu werden, sie wird ja wohl nicht immer wohlbeschützt unter einer Baumwurzel liegendachte er. »Wenn sie nur erst die Raupen fortgeschafft hat, dann weiß ich einen, der ihr die Gurgel abbeißt

»Ach, das ist eine lange Geschichteseufzte der Rabe. »Wenn du sie anhören müßtest, würde dir bald die Geduld ausgehenAber der Junge behauptete, er würde die Geduld sicher nicht verlieren, und so erzählte ihm denn der Rabe die ganze Geschichte von Karr und Graufell und der Natter Hilflos. Als er damit fertig war, schwieg der Junge noch eine Weile und starrte nur immer geradeaus.

Sehr häufig trieb er sich im Wald herum und stibitzte bald ein Häschen, bald einen jungen Auerhahn. Es war ein kleiner schwarzer Hund mit einer gelben Brust und gelben Vorderpfoten. Er hieß Karr und war so klug, daß er alles verstehen konnte, was die Menschen sagten. Als nun der Waldhüter mit ihm durch den Wald zog, wußte Karr recht wohl, was seiner wartete.

Von dieser Zeit an besuchte Karr das Kälbchen jeden Tag; er blieb stundenlang bei ihm, leckte ihm den Pelz, spielte und scherzte mit ihm und teilte ihm dies und das mit, was ein Tier des Waldes wissen sollte. Und es war merkwürdig, von dem Tag an, wo Karr auf den Gedanken kam, zu dem Kälbchen hineinzugehen, begann dieses zu wachsen und zu gedeihen.