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Im nächsten Frühling ging Karr eines Morgens im Walde spazieren. »Karr, Karr!« ertönte eine Stimme hinter ihm. Der Hund wendete sich um; er hatte richtig gehört. Ein alter Fuchs stand vor seinem Bau, der hatte ihn angerufen. »Sag mir, ob die Menschen etwas mit dem Walde vorhaben?« fragte der Fuchs. »Ja, du kannst dich darauf verlassen,« antwortete Karr. »Sie arbeiten, was das Zeug hält.«
Karr verwunderte sich über die Maßen; fast aber noch mehr entrüstete er sich darüber, daß die Natter die Macht gehabt hatte, ihr Wort zu halten. Nun mußte Graufell wahrscheinlich ewig lange fortbleiben, denn diese Natter starb wohl nie.
Es war nicht leicht für Karr, darauf zu antworten, denn die Menschen wußten selbst nicht, ob es ihnen gelingen würde, über die Nonnen Herr zu werden. Wenn man bedenkt, wie gefürchtet und berüchtigt der alte Kolmården gewesen war, so war es ein merkwürdiger Anblick, daß jetzt jeden Tag über hundert Männer in den Wald gingen und aus Leibeskräften arbeiteten, ihn vor dem Verderben zu retten.
Er wollte es auch auf dem Rücken fühlen und ging deshalb weiter hinein. Da merkte er, daß das Wasser ihn trug, und nun fing er an zu schwimmen. Bald schwamm er lustig um Karr herum und war im Wasser wie zu Hause. Als die beiden wieder am Ufer angelangt waren, fragte der Hund, ob sie nun nach Hause gehen sollten.
»Ja, wenn Sie ihn versorgen wollen, Waldhüter, und mir dafür einstehen, daß er sich künftig besser aufführt, dann mag er am Leben bleiben,« sagte er schließlich. Der Waldhüter war bereit, Karr zu sich zu nehmen; und so kam Karr zu dem Waldhüter. Graufells Flucht Von dem Tage an, wo Karr zu dem Waldhüter kam, gab er das unerlaubte Jagen vollständig auf.
Graufell gab keine Antwort, aber mit einem großen Satz war er draußen auf dem Moor. Es war ihm eine Freude, als er fühlte, wie die Rasenhügel unter ihm schwankten. Er lief weit hinaus und kehrte zu Karr zurück, ohne ein einziges Mal eingesunken zu sein. »Haben wir jetzt den ganzen Wald gesehen?« fragte er. »Nein, noch nicht,« sagte Karr.
Als Graufell den See erblickte, blieb er unbeweglich stehen. »Was ist das, Karr?« fragte er; denn er sah zum erstenmal einen See. »Das ist ein großes Wasser, ein See,« sagte Karr. »Dein Geschlecht pflegt von einem Ufer zum andern hinüberzuschwimmen.
»Wenn du das könntest,« sagte Karr, »dann wird dir sicher niemand dein Verlangen weigern.«
Er war noch nicht weit gekommen, da sah er eine Elchkuh im Moor liegen und neben ihr ein Kälbchen. Die Kuh war tot, aber das Kälbchen lebte noch; es war aber ganz ermattet und konnte sich nicht rühren. Karr stand dicht daneben; bald bückte er sich nieder und leckte das Kälbchen, bald stieß er laute Klagetöne aus, um Hilfe herbeizurufen.
Karr stand noch immer am Waldrand, als Graufell zu ihm zurückkehrte. »Jetzt hast du alles gesehen, was im Wald ist,« sagte er zu Graufell. »Sollen wir jetzt nach Hause gehen?« »Ja, es wird wohl allmählich Zeit dazu,« sagte Graufell. Auf dem Heimweg waren beide schweigsam.