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Aktualisiert: 27. Mai 2025
Vielleicht kam es daher, weil er der Elchkuh und dem Kälbchen gar kein Leid hatte antun wollen, sondern ganz unabsichtlich schuld an ihrem Tode geworden war. »Aber vielleicht sind die beiden noch am Leben,« dachte der Hund mit einem Male. »Sie waren ja noch nicht tot, als ich von ihnen weglief. Vielleicht sind sie doch noch herausgekommen.«
Er war noch nicht weit gekommen, da sah er eine Elchkuh im Moor liegen und neben ihr ein Kälbchen. Die Kuh war tot, aber das Kälbchen lebte noch; es war aber ganz ermattet und konnte sich nicht rühren. Karr stand dicht daneben; bald bückte er sich nieder und leckte das Kälbchen, bald stieß er laute Klagetöne aus, um Hilfe herbeizurufen.
Die Elentiere schreiten viel geschickter als andre Tiere über schwankenden gefährlichen Grund hin, und es sah aus, als würde es der Elchkuh gelingen, den festen Boden wieder zu erreichen. Aber als sie schon ganz dicht am Lande angelangt war, rutschte ein Rasenhügel, auf den sie den Fuß gesetzt hatte, plötzlich in den Sumpf hinein, und sie selbst sank mit.
Ach, nun hatte der Waldhüter gewiß herausgefunden, daß Karr es gewesen war, der an dem Tode der Elchkuh schuld war, und nun führte er ihn nach dem Herrenhof, damit er dort noch vor seinem Tode seine Schläge bekäme! Aber Schläge bekommen, das war das schlimmste, was Karr widerfahren konnte, und bei dieser Aussicht konnte er den Mut kaum noch aufrecht erhalten.
Sie gab sich alle Mühe, wieder herauszukommen, konnte aber nirgends festen Fuß fassen, und so sank sie immer tiefer hinein. Karr stand unbeweglich da und wagte kaum zu atmen, und als er merkte, daß die Elchkuh sich nicht allein heraushelfen konnte, lief er so schnell, als seine Füße ihn trugen, davon.
Er hatte plötzlich an alle die Schläge denken müssen, die ihm zuteil werden würden, wenn es herauskäme, daß er die Elchkuh aufs Moor hinausgelockt hatte, und so wagte er vor lauter Angst nicht anzuhalten, bis er daheim angelangt war. Dieses Erlebnis war unserm Karr vorhin eingefallen, und es quälte ihn jetzt mehr als alle andern lockeren Streiche, die er je ausgeführt hatte.
Die Elchmutter wußte, daß das Moor jetzt, so kurz nach dem Auftauen des gefrorenen Bodens, grundlos war und noch kein großes Tier tragen konnte. Sie blieb deshalb am Rande stehen, solange sie es aushalten konnte; als aber Karr das Kälbchen immer weiter hinaustrieb, ging die Elchkuh plötzlich auch aufs Moor hinaus, jagte den Hund weg, nahm das Kälbchen an sich und ging mit ihm wieder dem Lande zu.
Dann holte er Hilfe herbei, damit die tote Elchkuh aus dem Moor herausgezogen würde; und erst nachdem dies alles geschehen war, fiel ihm ein, daß er ja Karr hätte erschießen sollen. Er lockte den Hund, der die ganze Zeit über nicht von seiner Seite gewichen und ihm überall nachgelaufen war, und ging wieder mit ihm in den Wald hinein.
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