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Aktualisiert: 13. Juni 2025
Mit der Vorahnung des nahen Todes kam dem alten Roderich zugleich der Gedanke, daß Wolfgang jene ihm feindliche Julie geheiratet habe, in dem Briefe, der dem Sohn befahl, am bestimmten Tage nach R..sitten zu kommen, um das Majorat anzutreten, fluchte er ihm, wenn er nicht jene Verbindung zerreißen werde. Diesen Brief verbrannte Wolfgang bei der Leiche des Vaters.
Leise zog sie von dem Bett, wo Helene schlief, die Vorhänge weg, so daß man ihr Kind sah sie hielt eine Hand vor die Kerze, damit nicht das Licht den durchscheinenden, kaum geschlossenen Lidern des kleinen Mädchens wehe täte. Helene lag mit ausgebreiteten Armen da und lächelte im Schlafe. Mit einem Blick zeigte Julie Lord Grenville ihr Kind. Dieser Blick sagte alles.
Julie wandte den Kopf ab, um dem jungen Lord ihre eigenen Tränen zu verbergen, denn Arthurs Rührung wirkte sogleich ansteckend auf sie. Aber es gelang ihr, die Tränen zurückzuhalten und zu trocknen. Sie wagte nicht, die Augen zu ihm zu erheben, denn sie fürchtete, er könne dann in diesem Blicke eine zu große Freude lesen.
Lord Grenville widerstand nicht mehr Juliens Tränen warfen ihn nieder. In diesem Augenblick hörte man, wie eine Tür ungestüm geöffnet wurde, und die Worte: »Frau d'Aiglemont, bist du hier?« widerhallten wie ein Donnerschlag im Herzen des Liebespaares. Der Marquis war zurückgekommen. Ehe Julie die Geistesgegenwart gewinnen konnte, kam der General aus seinem Zimmer und näherte sich dem seiner Frau.
Als sie aber Arthur sah, der jetzt blaß, mager und abgezehrt war, da war keine Strenge mehr möglich. Obgleich es Lord Grenville tief schmerzte, Julie nicht allein zu finden, erschien er doch ruhig und kalt. Aber für diese beiden in das Geheimnis seiner Liebe eingeweihten Frauen hatte der Klang seiner Stimme, der Ausdruck seiner Blicke etwas von der Macht, die man dem Zitterrochen zuschreibt.
»Nun wohl, Mylord,« fuhr Julie fort und trat in einer Haltung voll Würde wieder vor ihn hin, seine Hand ergreifend, »ich bitte Sie darum, halten Sie das Leben rein und heilig, das Sie mir zurückgegeben haben. Wir werden uns hier trennen.
Lucinden wie uns allen waren die Hände gebunden. Hätten Sie die Verlegenheit bemerken können, wie sie sich kaum zurückhielt, Ihnen alles zu offenbaren, Sie würden sie doppelt und dreifach lieben, wenn nicht jede wahre Liebe an und für sich zehn und hundertfach wäre; auch versichere ich Sie, uns allen ist der Spaß am Ende zu lang geworden. Lucidor. Warum endigten Sie ihn nicht? Julie.
Man bewundert eine Figur wie die des Casanova, man findet eine Frau wie Julie de Lespinasse äußerst rührend, man erstaunt über Ninon de l’Enclos, aber sie sind im Grunde nichts weiter als Legenden und Raritäten, man hat für sie das Interesse des Orientalisten, der babylonische Ruinen ausgräbt.
Als Julie den Blick des Obersten nicht mehr auf sich ruhen fühlte, verschwand der Ausdruck der Heiterkeit, den sie ihrem blassen Gesicht gegeben hatte, wie wenn ein Licht aufgehört hätte, es zu beleuchten.
Ohne sich das entzückende Tal der Cise anzuschauen, lehnte sie sich ins Innere des Wagens zurück und sagte mit einer Stimme, die in dieser frischen Natur schwach und leblos klang: »Ja, großartig.« Sie hatte, wie man sieht, zu ihrem Unglück ihren Willen gegen den Vater durchgesetzt. »Julie, möchtest du nicht gern hier leben?« »O, hier oder anderswo,« antwortete sie gleichgültig.
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