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Aktualisiert: 6. Juni 2025
Er antwortete, er kenne den Schreiber; es sei ein Wahnsinniger, aber von der harmlosen Art, der sich einen albernen Scherz mit ihm erlaube; er werde dem Narren das Handwerk legen. Am selben Nachmittag gewahrte er auf dem Heimweg vom Amt Jost in seinem gelben Mäntelchen vor einer Branntweinbudike. Er zog sogleich den Melonenhut und grüßte devot. Siebold schaute geradeaus, ohne den Gruß zu erwidern.
Doch bemerkte er, daß ihm Jost folgte. Unwillkürlich beschleunigte er seinen Schritt. Das Zwergentrippeln näherte sich trotzdem. Erregung packte ihn, deren er sich schämte. Jäh blieb er stehen. »Schlechtes Wetter, Herr Rechnungsrat,« sagte Jost kleinlaut; »wenn es schon im November so ist, wie soll man da durch den Winter kommen? Hab bereits alles, was beweglich ist, ins Pfandhaus getragen.«
Dem Hans geht ein scharfer Stich durchs Herz, denn ihm ist die Begnadigung vor Kurzem abgeschlagen worden und das Glück der Beiden macht ihn traurig, doch sammelt er sich rasch: "Dem Jost gönne ichs, er ist schon lange genug da und hat Weib und Kinder, aber der Daniel verdient so wenig Begnadigung, als das Murmelthier.
"Oh, der alte Doktor war heute da ... Der ist ein Filz und thut, als ob er die Kost und Medizinen für uns bezahlen müsse! ... Der junge hat mir Etwas verschrieben und versprochen, mich hinauf zu nehmen, wenns nicht besser würde, der alte Knicker hat die Medizin nicht repetirt, sondern Bärenzuckerwasser verordnet und mich herabgejagt! ... Auf der Treppe sah ich den Jost und den Daniel, habe sie kaum mehr gekannt in ihrer neuen Tracht und haben mich nicht angeschaut! ... Ich armer Teufel muß im Zuchthause sterben und was habe ich gethan? ... Ich möchte gerade da umfallen und hin sein, ganz hin!" wimmert das Affengesicht und heult von Neuem auf.
In Siebold kochte berserkerhafter Ingrimm auf; er rief den Hauspfleger; unartikuliert redend, deutete er mit dem Schirm in die Höhe, brachte endlich die Frage hervor, was das Individuum da oben zu suchen habe, und während der Hausmeister hinaufging, wartete er wutbebend an der Stiege. Alsbald schlich Jost an ihm vorbei, vom schimpfenden Hauswart verfolgt, gedrückt, still und hastig.
Einer hatte das Körbchen gebracht, ein zerfetztes Strohgeflecht mit beschmutztem blauen Band. Indessen regte sich das Kind, und Jost sagte, er wolle es nach Hause tragen, er wolle auch zu seinen andern Kindern heim, er wolle es auf den Arm nehmen. Da schien es Siebold unter demselben unbesieglichen Zwang, als müsse er Hilfe anbieten; es trieb ihn hierzu unter trotzigen und bösen Vorbehalten.
So mußte er um Gnade bitten, um eine Frist, um ein Bedenken; erschüttert an den Rand der Stunde und des wachen Wissens gerückt, ward er inne, daß nach solcher Vision der Mensch, mit zerspaltener Brust, dem irdischen Tag verloren war. Auf einmal war ein Leuchten in der Stube. Von wo es kam, war noch nicht zu unterscheiden. Jost stammelte und reckte die Arme in die Richtung der Bettstatt.
Im selben Augenblick erhob sich der schlafende Kleinbürger oder Agent Jost mit störendem Geräusch.
»Da faßt man hin und nennts bei Namen,« fuhr Jost fort, »und das, was man nicht nennen und nicht fassen kann, rinnt aus. Das Köstliche rinnt und rinnt. Hunderttausend Jahre vielleicht waren nötig, daß es hat entstehen können.
Wie leuchteten aber erst die Augen der Kleinen und seiner Gespielen über den herzigen Märchenbrief Luthers an sein „liebes Söhnichen Johannes“ von dem schönen Paradiesesgarten. Wie hat sich da die Mutter gefreut und Muhme Lene und des Jonas Jost und Melanchthons Lips, die auch in den Garten kommen sollten, und der „Gruß und Putz“ wird der Muhme Lene von dem kleinen Hans ausgerichtet worden sein.
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