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Jeronimo, der inzwischen auch in ein Gefaengnis gesetzt worden war, wollte die Besinnung verlieren, als er diese ungeheure Wendung der Dinge erfuhr. Vergebens sann er auf Rettung: ueberall, wohin ihn auch der Fittig der vermessensten Gedanken trug, stiess er auf Riegel und Mauern, und ein Versuch, die Gitterfenster zu durchfeilen, zog ihm, da er entdeckt ward, eine nur noch engere Einsperrung zu.

Dies alles erzaehlte sie jetzt voll Ruehrung dem Jeronimo, und reichte ihm, da sie vollendet hatte, den Knaben zum Kuessen dar. Jeronimo nahm ihn, und haetschelte ihn in unsaeglicher Vaterfreude, und verschloss ihm, da er das fremde Antlitz anweinte, mit Liebkosungen ohne Ende den Mund.

Und mehrere der Umstehenden wiederholten: wer kennt den Jeronimo Rugera? Der trete vor! Nun traf es sich, dass in demselben Augenblicke der kleine Juan, durch den Tumult erschreckt, von Josephens Brust weg Don Fernando in die Arme strebte.

Hierauf: Er ist der Vater! schrie eine Stimme; und: er ist Jeronimo Rugera! eine andere; und: sie sind die gotteslaesterlichen Menschen! eine dritte; und: steinigt sie! steinigt sie! die ganze im Tempel Jesu versammelte Christenheit! Drauf jetzt Jeronimo: Halt! Ihr Unmenschlichen! Wenn ihr den Jeronimo Rugera sucht: hier ist er!

Wer ist der Vater zu diesem Kinde? wandte er sich mit frechem Trotz zur Tochter Asterons. Don Fernando erblasste bei dieser Frage. Er sah bald den Jeronimo schuechtern an, bald ueberflog er die Versammlung, ob nicht einer sei, der ihn kenne?

Und weil die Armen immer noch jammerten; dieser, dass er sein Haus, jener, dass er Weib und Kind, und der dritte, dass er alles verloren habe: so schlichen Jeronimo und Josephe in ein dichteres Gebuesch, um durch das heimliche Gejauchz ihrer Seelen niemand zu betrueben.

Jago zurueckkehren koennte. Nach einer kurzen Ueberlegung gab Jeronimo der Klugheit dieser Massregel seinen Beifall, fuehrte sie noch ein wenig, die heitern Momente der Zukunft ueberfliegend, in den Gaengen umher, und kehrte mit ihr zur Gesellschaft zurueck.

Jeronimo dachte eben auch, wie er Nahrung fuer die Seinigen herbeischaffen sollte, als ein junger wohlgekleideter Mann, mit einem Kinde auf dem Arm, zu Josephen trat, und sie mit Bescheidenheit fragte: ob sie diesem armen Wurme, dessen Mutter dort unter den Baeumen beschaedigt liege, nicht auf kurze Zeit ihre Brust reichen wolle?

Da nun Don Alonzo, welcher Josephen sehr genau kannte, mit der Antwort zauderte, und mehrere Stimmen, dadurch von neuem zur Wut entflammt, riefen: sie ists, sie ists! und: bringt sie zu Tode! so setzte Josephe den kleinen Philipp, den Jeronimo bisher getragen hatte, samt dem kleinen Juan, auf Don Fernandos Arm, und sprach: gehn Sie, Don Fernando, retten Sie Ihre beiden Kinder, und ueberlassen Sie uns unserm Schicksale!

Jeronimo kehrte sich um; und da er, wenn er die Zeit berechnete, selbst an ihrer Vollendung nicht zweifeln konnte, so setzte er sich in einem einsamen Walde nieder, und ueberliess sich seinem vollen Schmerz. Er wuenschte, dass die zerstoerende Gewalt der Natur von neuem ueber ihn einbrechen moechte.