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Aktualisiert: 6. Juni 2025
Da stand ein alter wunderlicher Finnenhund. Mary war gut Freund mit ihm. Er kläffte ja immer ein bißchen, wenn jemand in seine Nähe kam; vielleicht konnte er nicht gut sehen; aber er wedelte gleich mit dem Schwanz, wenn er einen Bekannten witterte. Heute war er wie toll. "Herrjeh," rief Mary, "ist er etwa auf Dich so wütend?" Jörgen antwortete nicht, sondern bückte sich nach einem kleinen Stein.
Die Offiziere, sagte er, bedauerten, daß Franz Röy zum Geniekorps übergegangen sei. Er sei ein hervorragender Stratege. Ihre Übungen, sowohl die theoretischen wie die praktischen, hätten ihm Gelegenheit gegeben, sich auszuzeichnen. Jörgen führte Beispiele an, die sie aber nicht verstanden. Da wartete er mit Anekdoten über Franz Röy auf. Aus dem Leben mit den Kameraden, aus seinem Beruf.
Aber das prallte ab wie Vogelgezwitscher an einem Bären. "Das sieht dem Jörgen, diesem Satan, ähnlich," brach er schließlich hervor, "gleich auf mich zu spekulieren!" Er rannte wieder durch die Stube, schneller als bisher: "Haha! das konnte ich mir ja denken! Wenn was in die Quere kommt, muß ich herhalten! In diesen Zeiten, wo ich kaum mein Essen verdiene!
Kurz darauf hörte sie ihn wieder bellen, aber anders, viel heftiger. Sie mußte unwillkürlich an Jörgen denken. Wie überhaupt auf dieser ganzen letzten Wegstrecke, die sonst nur ihrem Vater geweiht gewesen war. Wie hundertmal war sie hier von klein auf mit ihrem Vater gegangen und geradelt. Jetzt war auch das von Jörgen verschandelt. Sie konnte hier nicht mehr ohne ihn gehen.
Ebenso schnell wieder die Treppe hinauf, um zu verkünden, daß sie jetzt kämen. Jörgen hinterdrein, dann Mary. Es ging durch das Vorzimmer, die Treppe hinauf, den Gang entlang bis zur letzten Tür rechts. Da drinnen lag Anders Krog auf dem Fußboden, und neben ihm kniete schluchzend Frau Dawes. Er hatte einen Schlaganfall bekommen. Jörgen hob ihn auf, trug ihn auf sein Bett und legte ihn zurecht.
Eine, die ihn wirklich lieb hatte, hätte sich kaum so benommen am Abend vor einer mehrmonatlichen Trennung. Und bei so kläglichen Aussichten für die Ehe, wie sie sie hatten. Sie saßen eine Weile bei ihrem Vater und sehr lange bei Frau Dawes. Jörgen war still und sagte überhaupt nichts. Mary aber war vergnügt. Frau Dawes blickte die beiden verwundert an.
Sie konnte es ihm vor Lachen kaum auseinandersetzen, wie nämlich Frau Dawes dalag und was für Anstrengungen Jörgen und die Mädchen machten. Ihren Vater quälte die Frage, was Frau Dawes wohl auf dem Flur gewollt habe. Da verstummte Marys Lachen. Ein Mädchen kam aus Frau Dawes' Zimmer und berichtete, jetzt liege die gnädige Frau im Bett. Sie möchte das gnädige Fräulein sprechen.
Als sie schließlich kam, war sie von etwas ganz andrem erfüllt als von dem gestrigen Tage. Das merkte Frau Dawes sofort. Auch erzählte die Ballkönigin nicht das geringste von dem Balle. Sie beschränkte sich darauf, zu fragen, ob sie aufgeweckt worden seien. Dann aß sie. Als sie fertig war und wieder hereinkam, erzählte ihr Vater, Jörgen sei dagewesen, um zu fragen, wie es ihr gehe. Marit lächelte.
Unten in den Kleinstädten lebe man in besserer Kameradschaft, da sei es leichter, eine solche Gesellschaft zusammenzubringen. Jörgen Thiis habe sich bereit erklärt, wenn Mary Krog dabei sein wolle; er wisse, dann bekomme man die andern schon zusammen. Frau Falke setzte Mary das in ihrer Schmeichelkatzenart auseinander, der nur wenige widerstehen konnten.
Aber das war vielleicht ganz gut. Dann merkte er doch gleich, daß es nicht gut stehe. Wenn er es nur überstände! Sie mußte ihm dann schnell auseinandersetzen, daß die Reise lang und beschwerlich gewesen sei, und daß Jörgen das Vermögen in ihrer Stellung nicht ausreichend finde, um sich daraufhin zu verheiraten. Sie müßten auf Onkel Klaus warten.
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