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Ludwig XIV. war jetzt ihre Hauptstütze; sie hatten seine Überzeugungen von Jugend auf nach ihren Willen geleitet und er hatte von ihnen gelernt, den Jansenismus eben so sehr wie den Protestantismus und noch weit mehr als den Atheismus zu verabscheuen. Innocenz XI. dagegen neigte sich zu den jansenistischen Ansichten.

Es ist in der That sehr wahrscheinlich, daß die anglikanische Kirche nur durch die Einsicht und den richtigen Takt des Papstes vor dieser Schmach bewahrt wurde. Ohne besonderen Dispens von Rom konnte kein Jesuit Bischof werden und Innocenz war durch nichts zu bewegen, dem Pater Petre einen solchen Dispens zu ertheilen.

Mit Hülfe der Dominikaner und Franziskaner vernichtete Innocenz III. die albigensischen Sectirer. Adda giebt in diesen Depeschen gewichtige Gründe für einen Vergleich durch Abschaffung der Strafgesetze und Beibehaltung des Eides.

Frankreich hatte die begründetsten Ursachen, den Stand dieser Verhältnisse so lange wie möglich zu erhalten, während alle übrigen Mächte dringend wünschen mußten, ihn beendigt zu sehen. Ganz Europa war von dem Wunsche durchdrungen, daß Jakob im Einverständniß mit dem Gesetz und der öffentlichen Meinung regieren möchte. Selbst vom Escurial langten Zuschriften an, welche in ernster Weise die Hoffnung aussprachen, daß der neue König in gutes Vernehmen mit seinem Volke und seinem Parlamente treten werde. Auch der Vatikan sandte Warnungen gegen unweisen Eifer für den katholischen Glauben. Benedikt Odescalchi, welcher unter dem Namen Innocenz XI. auf dem päpstlichen Stuhle saß, empfand in seiner Stellung als weltlicher Souverain alle die Befürchtungen, mit denen andere Fürsten die Überhandnahme der französischen Macht betrachteten. Er hatte auch seine besonderen Gründe zur Besorgniß. Es war ein wohlthätiger Umstand für den Protestantismus, daß in dem Moment, wo der letzte katholische König von dem Throne Englands Besitz nahm, die katholische Kirche durch Uneinigkeit geschwächt und von einem Schisma bedroht war. Ein ähnlicher Kampf, wie im elften Jahrhundert die Kaiser und Päpste mit einander führten, war zwischen Innocenz und Ludwig ausgebrochen. Ludwig, dem Katholizismus bis zur Bigotterie ergeben, aber mit eiserner Consequenz an seiner königlichen Autorität haltend, beschuldigte den Papst der Eingriffe in die weltlichen Rechte der französischen Krone, und erhielt wiederum vom Papste den Vorwurf, daß er sich Eingriffe in das geistliche Amt der Schlüssel erlaubt habe. Welchen Hochmuth der König auch immer besaß, er fand hier einen noch entschlosseneren Geist, als den seinigen. Innocenz war in seinem Privatleben ein höchst sanfter und gutmüthiger Mann, wenn er aber amtlich vom Stuhle Petri sprach, so geschah es in einem Tone, wie ihn Gregor

Man sehe das Porträt des Papstes Innocenz in Rom: zwei dunkle Flecken, die die Augen bedeuten, mit ein paar Strichen ist die Nase und der Mund hineingezeichnet, und mit den wenigen Strichen und Farben, die wohl, wie die Überlieferung berichtet, in einer Stunde gemacht sein können, steht der ganze Mann vor uns, mit seiner Klugheit, seiner Habsucht und seinen sonstigen verbrecherischen Gelüsten.

In keiner Stadt der Christenheit war daher das Gesetz so ohnmächtig und das Verbrechen so dreist als in der alten Hauptstadt der Religion und Civilisation. Innocenz dachte darüber, wie es einem Priester und Fürsten geziemte. Er erklärte, daß er keinen Gesandten mehr aufnehmen werde, der auf diesem alle Ordnung und Sittlichkeit untergrabenden Rechte bestände.

Den vatikanischen Torso, den »Innocenz« des Velasquez können wir ganz nur im Original genießen: ob wir den »Faust« in einem der Millionen von Drucken oder in Goethes Originalhandschrift lesen, ist für unseren Genuß ganz gleichgültig.

Aber schon vor der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts war die auf ihre Dienste stolze und auf ihre Macht bauende Gesellschaft des Joches überdrüssig geworden. Es stand eine Generation von Jesuiten auf, die lieber von dem französischen als von dem römischen Hofe Schutz und Leitung annehmen wollte, und diese Stimmung gewann nicht wenig an Stärke, als Innocenz XI. den päpstlichen Thron bestieg.

Und ohne eigene Technik kann es keine eigene Kunst geben. Franz Hals' Technik entspringt ebenso seiner Naturauffassung wie die des Velasquez der seinigen: Beide malten einfach, was sie sahen. Unbewußt kam in ihre Malweise ihre Persönlichkeit. Man sehe sich die »Bohèmienne« oder den »Innocenz« auf die angewandten Mittel an: das Handwerksmäßige daran kann jeder Malklassenschüler.

Das kräftige Einschreiten Innocenz' III., der Eifer der damals erst gestifteten Franziskaner- und Dominikaner-Orden und die Rohheit der Kreuzfahrer, von der Geistlichkeit auf eine unkriegerische Bevölkerung gehetzt, vernichteten die albigensische Kirche.