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Aktualisiert: 13. Mai 2025


Hier ist nun die große Kunst, in den Fluß der Vorlesung hineinzureden, flüchtige Bemerkungen zu machen, Aufmerksamkeit zu erregen und zu fordern. Nun kommt der kleine Saturn in die größte Verlegenheit.

Die langen Abende des Nachwinters, der nach linden Februartagen noch einmal mit Schnee und Frost übers Land gekommen war, saßen sie mit Mappen und Blättern unten im warmen Wohnzimmer, weil der Sturm so heftig durch die großen Atelierfenster gepfiffen hatte, daß sie beide vor Kälte zitterten und sich Husten und Schnupfen holten. Martha legte Torfstücke in den großen Kachelofen oder strickte graue Soldatenstrümpfe, die Beschäftigung aller deutschen Frauen und Mädchen. Sie war schon froh, nicht mehr allein sitzen zu müssen im feuchten Modergeruch, der mit den Nebeln vom Moor durch alle Wände drang, und mit den Mäusen, die ihr über die Füße liefen. Sonst hatte sie ja wenig von der Gesellschaft. Sogar Richard wies ihre Versuche, das Gespräch auf Bahnen zu lenken, auf denen sie sich heimischer fühlte, heftig und nachdrücklich zurück. Martha wurde innerlich erschüttert von dieser Ablehnung. Niemals zuvor schien es ihr, daß Richard rücksichtslos gegen sie gewesen sei. Jetzt ahmte er ja geradezu den Ton des Professors nach. Übrigens täuschte sie sich, Richard war immer ziemlich kurz und geradezu gewesen, wenn die Mutter ihm in seine Sachen hineinzureden versuchte. Aber dann pflegte er es wieder gutzumachen, indem er sie in den Arm nahm und hätschelte, wie man ein kleines schwaches Kindchen hätschelt. Er hatte schon früh diesen männlich behütenden Ton in seiner Liebe zu ihr, und ein klein wenig von oben herab. Es fiel ihr nur mehr auf, als sie nun so deutlich sah, wo diese seine Art herstammte. Früher war in ihr nur Rührung gewesen und ein fernes, liebes Erinnern. Nun empfand sie oft bitteren

Er kleidete sie in Trachten verschiedener Zeit, er operierte sie. Wie schwer war es doch, sich in die Liebe hineinzureden. Da er den naturgemäßen Zusammenhang ihrer Eigenschaften nicht kannte, auch sich keine Zeit dazu nahm, über ihn nachzudenken, hatte er Angst, es könnte eines Tages ihre ganze Schönheit plötzlich verschwunden sein.

Er war fest entschlossen jetzt ebenfalls ein Wort mit hineinzureden. „Sie haben ganz Recht, dieser Mensch muß ein wahres Scheusal sein, und wenn wir 7 Uhr Abends hätten, verehrter Herr, würde ich nicht das mindeste Bedenken tragen, Ihnen mit dem größten Interesse zuzuhören, denn der Fall ist in der That außergewöhnlich und muß, sobald er vor die Oeffentlichkeit kommt, ein gewaltiges Aufsehen machen; aber thun Sie mir die Liebe ganz abgesehen davon, daß ich wirklich glaube, Sie haben den Commerzienrath mit den sieben Millionen in einem falschen Verdacht und geben Sie mir lieber die Umrisse des Ganzen, die einfachen nackten Thatsachen, und lassen Sie besonders die Gespräche der Leute weg, denn ich bin sonst wahrhaftig nicht im Stande ein unbefangenes Urtheil zu fällen.

Mir glüht die ganze Seele bei dem Gedanken, endlich einmal aufzutreten und den Menschen in das Herz hineinzureden, was sie sich so lange zu hören sehnen. Wie tausendmal ist es freilich mir, der ich von der Herrlichkeit des Theaters so eingenommen bin, bang durch die Seele gegangen, wenn ich die Elendesten gesehen habe sich einbilden, sie könnten uns ein großes, treffliches Wort ans Herz reden!

So mußte Frau Katharina auch bald spüren, welcher Unterschied es sei, die Gattin des großen Doktors zu sein, der nach dem Anspruch eines großen Fürsten neben dem Kaiser die Welt regierte, dessen Ansehen und Ehre auch auf dieHauswirtinüberging, und Luthers verlassene Witwe, in deren Vermögens-und Familienverhältnisse, Hauswirtschaft und Kindererziehung hineinzureden und hineinzuregieren sich jetzt viele berufen fühlten, zum Teil aus gutem Willen und Verehrung für den dahingegangenen Freund und Reformator, während bisher Frau Katharina selbst, höchstens mit Rat und Zustimmung ihres Eheherrn, in diesen Dingen vollständig selbstherrlich geschaltet hatte.

Tessendorf zeigte schon im Jahre 1871, wie unglücklich er darüber war, daß er in unseren Hochverratsprozeß nichts hineinzureden hatte. Dafür zeugt folgender Vorfall, den ich etwas ausführlicher erwähne, weil er diesen fanatischsten aller Sozialistenfresser im rechten Lichte zeigt.

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