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Aktualisiert: 5. Juni 2025


Er wollte es nicht gelten lassen, sprudelte etwas hervor von Borniertheit und Überheblichkeit und sagte spöttisch, wenn Dietrich seine Informationen von Hanna Landgraf beziehe, mit der er ihn gestern in der Strandallee gesehen habe, brauche er nicht weiter stolz auf seine Wissenschaft zu sein; die werde ihm sicherlich keinen reinen Wein einschenken.

Ein junger Schriftsteller bei uns hat von ihr behauptet, sie lebe in einem Traumring, verzaubert, und wer den zerbrechen wolle, der gehe daran zugrundDietrich, der mit gierigen Augen Wort um Wort aufgenommen hatte, fragte hauchend: »Und Ihr Vater?« »Der Vater? Auch er hatte Angst vor ihr«, gab Hanna rauh zurück. »Er fühlte sich nie wohl, wenn sie im Hause war.

Der bleiche Kapitän sprach nur das Allernotwendigste. Ja, nein, und grüß Gott. Seine Wangen waren schmal und seine Brust war kolossal breit geworden. Er sah gefährlich aus, wenn er, die Arme athletenhaft im Bogen haltend, die Unterlippe vorgeschoben, ganz nahe an den Häusern hinstrich, das grüne Plüschhütchen verwegen auf dem Ohr. ,,Hanna!

Dem hätte namentlich Justus Richter widersprochen, und es wäre Zerwürfnis entstanden. Hanna Landgraf hörte gesenkten Hauptes zu. Bisweilen sah er die eigentümlich gewölbte Oberlippe beben, und unter der bronzenen Bräune der Wangen schimmerte wieder die Blässe, die er kannte und die ihn ergriff. Sie hob den Blick und nahm Dietrichs Bild auf wie ein neues.

Unhörbar schob er den Vorhang weiter weg; unhörbar glitt er auf die Knie nieder; mit gefalteten Händen, am Augenschein noch zweifelnd, sah er die Schlafende an. Da erwachte Hanna und erwiderte seinen Blick: ohne Überraschung, ohne Erröten, mit seltsamem, erschreckendem Ernst.

Nun veranstaltete er ein großes Gartenfest auf seinem Landsitz, wozu die erste Gesellschaft der Stadt und natürlich auch die beiden Schwestern eingeladen waren. Nur weil Hanna sichs herzlich wünschte, ging Cäcilie mit. Besonderer Prunk und Luxus wurde bei dem Fest entfaltet.

Andere Leute folgten. Ein Gendarm tauchte auf, gleich nach ihm Doktor Seifert aus Ermatingen, den Justus Richter telephonisch gerufen hatte. Über die Hingestreckte gebeugt, indes der Gendarm die Laterne hielt, sagte er laut, er sei hier leider überflüssig. Hanna Landgraf warf sich schluchzend über die Leiche. Zwei Polizeibeamte, ebenfalls mit Laternen versehen, drängten sich durch die Zuschauer.

Langsam entkleidete er sich und schritt zum Alkoven. Als er den Vorhang zurückzog, sah er im Bette jemand liegen. Es war Hanna. Sie schlief. Die Spuren großer Ermüdung in ihrem Gesicht erklärten die Festigkeit des Schlafes, den Dietrichs Kommen und Hin- und Hergehen nicht hatte stören können.

Er verspreche, sich des Fragens zu enthalten, falls sie es fordere; er wolle sich nach ihrem Befehl und Gefallen richten; alles sei auf einmal schauderhaft leer, zu viele Ungewißheit bedränge ihn. Hanna antwortete, sie habe nicht aus Laune und Bosheit so gehandelt. Sie sei nicht fortgegangen aus Furcht vor seinen Fragen.

Hanna schwieg. »Wunderlichsagte sie, als sie Dietrich in den Flur begleitete, »wie immer alle Fäden in denselben Knoten laufen, auch wenn man es nicht will und denkt. Ich werde an Kestners sofort schreiben; daß die Zimmer noch frei sind, weiß ich. Bettine ist die letzten drei Tage dort in einem krampfähnlichen Schlaf gelegen; Tag und Nacht war Cäcilie bei ihr.

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