Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 20. Juni 2025
"Spaß beiseite, Guicciardin, was denkst du von Dem hier mit dem rothen Wamse?", und der Kanzler wies auf den Feldherrn. "Er sieht wie ein Henker." "Nicht, Guicciardin. Ich meine: was sagst du zu diesen Zügen? Sind es die eines Italieners oder die eines Spaniers?" "Eine schöne Mischung, Morone. Die Laster von beiden: falsch, grausam und geizig!
Die beiden nicht Empfangenen sahen sich einen Augenblick an, dann ergriff Guicciardin lachend den Arm des Kanzlers und zog ihn sanftgestufte Treppen hinunter in die Vatikanischen Gärten, deren Schattengänge sie nicht aufzusuchen brauchten, denn der Himmel hatte sich mit schwarzen Wolken bedeckt. "Eigentlich", plauderte Guicciardin, "mag ich den Alten leiden.
Er gehört zu uns, und in dieser Schicksalsstunde, da wir mit dem noch ledigen Arm unsern andern schon gefesselten befreien wollen, nehmen wir den größten Sohn der Heimat und ihren einzigen Feldherrn in Anspruch. Wir wollen zu ihm gehen, ihn umschlingen und ihn anrufen: Rette Italien, Pescara! Ziehe es empor! Oder es reißt dich mit in den Abgrund!" "Genug declamiert!" rief Guicciardin.
Er ist kleinlich und selbstsüchtig, ohne weiten Blick, ein ewiger Verschlepper und Zauderer, aber ein versuchter Kriegsmann, und es bleibt uns kein Anderer", sprach der Florentiner mit gerunzelter Stirn. "Da wäre noch Euer Hans Medici, Guicciardin, und Ihr hättet den jungen Waghals, nach dem euer Herz zu begehren scheint", neckte ihn der Venezianer. "Höhnt Ihr mich, Nasi?" zürnte Guicciardin.
"Halleluja!" rief der Kanzler, den die Lebensfreude berauscht und völlig toll gemacht zu haben schien, der Feldherr aber entgegnete: "Wie, Guicciardin? Eben hat Morone an den Tag gebracht, daß die Liga das Werk der Heiligkeit ist. Was ist Wahrheit?" "Beides", versetzte Guicciardin. "Mein Auftrag ist ausgerichtet und damit gut."
Wenn wir einen nicht mehr Versuchbaren in Versuchung führten?" Der Kanzler schlug sich vor die Stirn: "Du sagst es, Guicciardin!
Jetzt blendete sie ein gewaltiger Blitz, derselbe, der den Kanzler und Guicciardin unter die Dächer des Vatikans zurückgetrieben, und eben da der Regen zu stürzen begann, erreichte sie, rechts durch ein Seitengäßchen biegend, die dunkeln Stufen des Pantheon und seine erhabene Vorhalle.
Dieser erwiderte gelassen: "Ja, das geht nicht so geschwind, Fränzchen. Doch wird sich vielleicht heute noch etwas dafür thun lassen. Es trifft sich. Gestern ist die Exzellenz Nasi nicht der Horatius, sondern der schöne Lälius bei unserm Wechsler Lolli abgestiegen, und durch einen glücklichen Zufall auch Guicciardin hier angekommen, der trotz seiner Borsten im Vatikan eine angenehme Person ist.
Dann rief er: "Das weiß niemand besser als der da!" Es war Guicciardin, dessen Blicke neugierig im Kreise umliefen, endlich aber unverwandt auf dem Antlitze des Pescara haften blieben. "Ich störe, Erlaucht?" sagte er. "Doch ich werde mich kurz fassen. Ich komme mit Eilpost von der Heiligkeit, die diesmal besser einen andern geschickt hätte.
"Das heißt, an ihrer Tintenflasche, denn die Herzen schreibender Weiber sind mit Tinte gefüllt", lästerte der schmähsüchtige Florentiner. "Aber weißt du, Kanzler" und Guicciardin kniff ihn kräftig in den Arm "daß es nicht der Heilige Vater allein ist, den unsere Unternehmung schlaflos macht. Auch ich habe in dieser Woche noch kein Auge geschlossen. Immer muß ich mir diesen Pescara zurechtdenken.
Wort des Tages
Andere suchen