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"Und Schweizer bekämen wir soviel wir wollen, in lichten Haufen, wenn wir nur Ducaten hätten, ihnen damit zu klingeln. Nicht wahr, Kanzler?" "Da ist Rat zu schaffen", versicherten die zwei Andern. "Aber, Herren", drängte Morone, "es eilt! Der Borbone war hier. Man blickt uns in die Karten. Die drei Feldherrn drohen in Monatsfrist Mailand zu nehmen, wenn wir nicht abrüsten.

"Wer bist du, und was willst du?" rief sie erstaunt, und eine vor ihr stehende dunkle Gestalt antwortete: "Ich bin Girolamo Morone und komme zu reden mit Victoria Colonna." Victoria erinnerte sich, wen ihr heute der Papst gezeigt hatte, und gewahrte jetzt auch den einführenden Diener.

Mit unendlicher Liebe legte sie die Hand unter das strenge Haupt, und es sachte hebend, weckte sie es mit inbrünstigen Küssen. Pescara öffnete die Augen. Sanft drückte er sein Weib an die rechte Brust und gab ihr einen Kuß auf die Stirne. Da sich der Feldherr erhob, hatte sich Morone in einer seltenen Regung von Keuschheit weggeschlichen, und Pescara sah nur den Arzt vor sich.

"Vor Pescara denke ich bald selbst zu stehen", erwiderte Morone, "und nicht von ihm werde ich Euch reden, sondern allein von Victoria Colonna, welche ich mit ganz Italien verehre und anbete wie eine Gottheit, der ich aber zürne und gegen die ich Klage erhebe."

"Da ist er schon!" schrie Ippolito und flüchtete sich. "Ihr, Morone? Und im Staatsgewand? Doch von der Reise erhitzt, wie ich sehe. Eure drei Masken haben Euch wohl den Atem benommen." Morone atmete schwer und hörbar. Schweißtropfen quollen ihm auf der Stirn. Er stand wortlos.

"Gebietet Ihr über die Truppen der Heiligkeit, Venedigs und Neapels, die Kleinern nicht zu nennen." "Halt, Morone! Neapel ist spanisch." "Nach Neapel habet Ihr dann Euren Neffen gesendet als Euren Vizekönig, der es durch seine Grausamkeit in wenigen Wochen unterworfen haben wird." "Als meinen Vizekönig? Ich König von Neapel? Seit wann trage ich die Krone?" fragte Pescara gelassen.

"Spaß beiseite, Guicciardin, was denkst du von Dem hier mit dem rothen Wamse?", und der Kanzler wies auf den Feldherrn. "Er sieht wie ein Henker." "Nicht, Guicciardin. Ich meine: was sagst du zu diesen Zügen? Sind es die eines Italieners oder die eines Spaniers?" "Eine schöne Mischung, Morone. Die Laster von beiden: falsch, grausam und geizig!

Aber selbst an seinen geliebten Herrn vermochte der Kanzler nicht anzuknüpfen, so völlig war er außer Fassung. Da begann der Feldherr ohne weitere Einleitung: "Euer Herzog, Morone, wünscht günstigere Bedingungen? Es könnte Rat werden, sobald mich die Hoheit von ihren guten Absichten überzeugt haben wird. Nehmen wir einmal mein Ultimatum Punkt um Punkt miteinander durch."

Die Liga ist aufgehoben! Oder wir suchen ihr einen siegenden Feldherrn." Die zwei Andern schwiegen mißmuthig. "Und ich weiß einen!" sagte Morone. "Du weißt ihn?" schrie Guicciardin. "Bei allen Teufeln, heraus damit! Rede! Wen werfen wir in die Wagschale gegen Pescara?" "Redet, Kanzler!" trieb auch der Venezianer.

"Aber", sagte Morone nachdenklich werdend, "wenn er so ist, wie du ihn nimmst, und wenn die Thatsachen liegen, wie wir sie kennen, aus welcher Geisterquelle sollte denn jenes Feindselige aufsteigen?" "Ich weiß es nicht!