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Habet Ihr Eure Finger auch in dieses Gift getaucht, Morone?" Der Kanzler erbleichte. "Bei den Göttern der Unterwelt, daran trage ich keine Schuld!" rief er aus. "Du willst mich nicht überlisten, Kanzler, so willst du mich überreden?" "Nein." "Was denn?" "Überzeugen." "Das Beste. Aber es wird Zeit kosten. Setzet Euch, Kanzler!"

Morone hatte schnell den Kopf gewendet und den Ritter erblickt: wie er seinen Anschlag dem Spanier preisgegeben sah, geriet er in Wut, seine Züge verzerrten sich, und er tobte wie ein Besessener. "Falsch und grausam! Falsch und grausam! O ich mit Blindheit Geschlagener!"

Schlag zwölf marschieren wir; es wäre denn, Morone brächte große Neuigkeiten." "Ja, dieser Morone!" plauderte der Bourbon. "Der wird schon etwas gebraut haben. Da ich unser Ultimatum nach Mailand brachte, sah ich es hinter seiner Stirne wimmeln wie in einem Ameisenhaufen. Ihr macht Euch keinen Begriff, Marchese, was das für ein frecher Kopf ist.

Zwei Stimmen gegen eine. Nehmet ihn, Hoheit. Mir ahnt, daß Girolamo Morone sich noch einmal umwandelt und in kaiserliche Dienste tritt." Da schrie Morone unklug vor Freude über das geschenkte Leben und die erlassene Folter: "Pescara, ohne dich kein Italien! Das ist vorbei. Mach mit mir, was du willst.

Er ließ den Kanzler und schritt mit über der Brust gekreuzten Armen mehrere Male langsam durch das Zimmer, zuletzt wie zufällig wieder vor ihm stehenbleibend. "Wie viele meiner Jahre verlangst du von mir, Morone?" warf er hin. "Viele, ohne Zweifel", versetzte der Kanzler. "Je mehrere, desto besser!

Zittre nicht, Girolamo! Dir wird kein Haar gekrümmt: du wirst mein Schreiber. Mein gnädiges Urteil lautet: Girolamo sitze in seinem Hause, und man bewache ihn, bis ich mir ihn vom Kaiser werde erbeten haben." "Mir scheint, das genügt", entschied der Feldherr. "Morone hat gestanden vor drei glaubwürdigen Zeugen, deren einer ich selber bin. Keine unnütze Marter, sondern sichere Haft.

Stühle wurden gerückt von der verlegenen Dienerschaft, welche ihrem verklagten Herrn ehrerbietig den herzoglichen Sessel mit Krone und Wappen brachte, und als Morone erschien, nicht ohne Spuren von Mißhandlung, sah er die drei Feldherrn als Richter sitzen, Pescara in der Mitte, und vor ihnen seinen Herzog.

"Das ist gut", bemerkte der Venezianer, "schon weil es die entscheidende Stunde verschiebt, in welcher Girolamo Morone als Versucher zu Pescara tritt. Ich wünsche dieser Stunde zuvor einen Grund und eine Wurzel in der öffentlichen Meinung zu geben. Darf ich mich darüber verbreiten, Herrschaften?"

Der Herzog starrte seinen außerordentlichen Kanzler mit aufgerissenen Augen an, während Guicciardin und der Venezianer langsam die Hand an die Stirn legten und zu sinnen begannen. Beide erriethen sie als kluge Leute ohne Schwierigkeit, wie Morone es meinte. Sie waren die Söhne eines Jahrhunderts, wo jede Art von Verrath und Wortbruch zu den alltäglichen Dingen gehörte.

Wenn man lauschte! hinter diesem Vorhang... wenn ich selbst... hältst du mich dessen für unfähig? Überzeuge dich doch und hebe die Decke!" Morone war wieder völlig im Besitze seiner selbst, nachdem er die Scham und den Schreck der ersten Worte überwunden hatte.