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Aktualisiert: 20. Juni 2025


Die des Kanzlers war olivenbraun, der Venezianer besaß die durchsichtige Blässe der Lagunenbewohner, und Guicciardin sah so gelb und gallig aus, daß der Herzog sich bewogen fühlte ihn nach seiner Gesundheit zu fragen.

Die Lache, die der Unselige aufschlug, scholl gellend wider aus der Kuppelwölbung und aus den Ecken des Saales wie aus dem Munde schadenfroher Dämonen, so daß Guicciardin erschreckend umblickte. Der Feldherr wies nun auch den Kanzler mit seiner Wache weg, sei es, daß er es für unziemlich hielt, das Haupt der Christenheit preiszugeben, oder er war der menschlichen Komödie müde.

"Und Ihr dienet dem heiligen Vater, Guicciardin?" lispelte er. Dieser, dem das süßliche Lächeln widerstand und den seine Gelbsucht reizbar machte, antwortete freimüthig: "Jawohl, Herrlichkeit, zur Strafe meiner Sünden! Der Papst ist ein Medici, und diesem Hause ist Florenz verfallen.

An der Schwelle erreichte er sie und wollte ihr den Band von blauem Sammet bieten. "Für den Marchese", sagte er. Da erblickte er hinter ihr Guicciardin mit Morone, die vielleicht ein bißchen an der Türe gehorcht hatten. Victoria mit strahlenden Augen voll glühender Wonne erschien dem Kanzler als ein solches Wunder, daß er fast von Besinnung kam.

Der Befreier Italiens soll sich in voller Freiheit entscheiden, nicht als das Opfer einer teuflischen Umgarnung..." "Du bist prächtig, Kanzler, mit deinen moralischen Skrupeln!" unterbrach ihn Guicciardin. "Wisse, auch mein Herz empört sich und nimmt Theil für den unrettbar Überlisteten! Aber ich heiße den Menschen schweigen und handle als Staatsmann.

Er hat mich schändlich verleumdet..." "Ein göttlicher Mann! Er hat mich den ersten Fürsten Italiens genannt!" riefen Guicciardin und der Herzog miteinander aus. "Ich sehe", lächelte Nasi, "daß der Mann auch hier nach seinem Werthe gekannt ist. Seine Briefe, an wahre oder erfundene Personen, in tausend und tausend Blättern ausgestreut, sind eine Macht und beherrschen die Welt.

"Die Weisheit des heiligen Vaters", folgte Guicciardin, "wünscht ebenfalls ein Ende. Die Liga war langeher der Liebling ihrer Gedanken: sie stellt sich, wie ihr gebührt, an die Spitze, mit Vorbehalt der schonenden Formen des höchsten Hirtenamtes." "Die Liga ist geschlossen!" rief der Herzog muthig. "Kanzler, statte Bericht ab!"

Und seine Gönner, die saxonischen Fürsten Bierfässer!" Guicciardin zerdrückte den feinen Kelch in der Hand und einen Fluch zwischen den Zähnen. "Es ist schwül hier im Saale", entschuldigte er sich, und gleich hob der Herzog die Tafel auf. "Wir wollen frische Luft schöpfen", meinte er. "Auf Wiedersehen, Herrschaften, nach Sonnenuntergang, im grünen Kabinette."

Guicciardin leerte ruhig seinen Becher, während der schöne Lälius ein Zuckerbrot zerbröckelte, der Herzog nach seiner Art sich im Sessel gleiten ließ und Morone begeistert von dem seinigen aufsprang.

Die Liga ist aufgehoben! Oder wir suchen ihr einen siegenden Feldherrn." Die zwei Andern schwiegen mißmuthig. "Und ich weiß einen!" sagte Morone. "Du weißt ihn?" schrie Guicciardin. "Bei allen Teufeln, heraus damit! Rede! Wen werfen wir in die Wagschale gegen Pescara?" "Redet, Kanzler!" trieb auch der Venezianer.

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