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Aktualisiert: 7. Juni 2025
Eycken entließ Möller. Er wollte nichts mehr hören von ihm; er sah auch ein, daß jede Bemühung, den Hartkopf umzustimmen, vergeblich gewesen wäre. Aber er geriet von neuem in Zorn, als ein paar Tage nach jener Unterredung die Verlobung Fritzens mit der Schlächterstochter aus Frankfurt bekannt wurde und bald darauf auch der standesamtliche Namensaushang der beiden erfolgte.
Nun fiel die Hülle von dem Tempelbau; Arbeiter zerbrachen die Verzimmerung, die den Quell bisher festgehalten hatte, und in vollem Strahl, springbrunnenähnlich, sprudelte das Wasser silberklar in die Höhe. Eycken tauchte seine Hände in das perlenwerfende Naß und schlug dann mit der Rechten, an der noch die Tropfen schimmerten, ein Kreuz über die Quellenöffnung.
Eycken hatte auch diesmal das Bibelwort aus der Genesis gewählt, das er öfters seinen Traureden zugrunde zu legen pflegte: »Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei
In der Halle verabschiedete sich Eycken von den Gastgebern. »Nein, ich habe keinen Wagen,« sagte der Pastor auf eine Frage Schellheims und reckte seine hohe Patriarchengestalt, »ich geh’ die paar Schritte gern zu Fuß. Ich liebe die Winterlüftung. Wegen der Kinderheilanstalt sprechen wir noch, Herr Kommerzienrat. Wir sprechen noch über manches. Es ist vielerlei hin und her zu überlegen.
Er war unverändert, noch immer der schöne, weißbärtige Patriarch mit den klaren Augen voll Güte und Barmherzigkeit. Die beiden alten Herren hatten sich seit längerer Zeit nicht gesehen und einander viel zu erzählen. »Ich habe in den letzten Monaten so viel zu tun gehabt, daß ich kaum noch Mensch bin,« sagte Eycken. »Meine Anstalt ist fertig und vorgestern eingeweiht worden.
Der Verkehr zwischen Baronshof und Pastorat war von jeher ein herzlicher und intimer gewesen. Namentlich den derzeitigen Pfarrer hatte der Freiherr in sein Herz geschlossen. Es war dies eine eigentümliche Erscheinung, der Seelenhirt von Oberlemmingen, der Doktor von Eycken. Er stammte aus einem alten und angesehenen westfälischen Adelsgeschlecht.
Eycken sprach sich niemals über die Gründe aus, die ihn zu einer Zeit, da er noch ein halber Jüngling war, zur Konversion veranlaßt hatten. Sein Vater erfuhr nur, daß er in Rom in vertrautem Verkehr mit einem preußischen Edelmann gestanden hatte, der Monsignore und Kämmerer des Papstes war, und über dessen Lebensführung man sich in der Klatschgesellschaft der Ewigen Stadt allerhand erzählte.
Und Eycken konnte um so besser die Vermittlungs- und Verständigungsrolle übernehmen, da er der intimste Freund des alten Baron Zernin, des verstorbenen Vaters von Klaus, gewesen war, durch dessen Beihilfe der Pastor auch seinerzeit die Stelle in Oberlemmingen erhalten hatte.
Er schwor Hedda zu, daß er sein Zimmer überhaupt nicht mehr verlassen würde, murrte und räsonierte stundenlang, um das arme Mädchen dann plötzlich wieder an seine Brust zu reißen und durch einen stürmischen Kuß zu versöhnen. Eycken führte Gunther durch seinen neuen Bau. Es war wirklich nicht gespart worden.
Hedda bat, sie trotzdem anzumelden. Eycken hatte ihre Stimme schon gehört und erkannt. Er öffnete die Tür rechtsseitig des Flurgangs und rief: »Immer herein, Fräulein Hedda! Sie stören nicht! Doktor Schellheim ist bei mir und stöbert meine Bücher durch.« Hedda trat ein und brachte ihre Glückwünsche vor.
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