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Aktualisiert: 20. Juni 2025
Als Wolf auf einem ziemlich entfernten Zweig ein Eichhörnchen erspähte und auf Zehenspitzen, am Bord des Rasens, hinschlich, erhob sich Erasmus und folgte ihm. Er redete ihn höflich an wie einen Erwachsenen. Er fragte ihn, ob er Tiere liebe; ob er die Namen der Bäume kenne; die Namen der späten Blumen, die noch blühten.
Aus dem Speisesaal kamen die Damen, erschrocken; der Hund, scheuer Verbrecher, flüchtete zur Herrin; die Gräfin kniete mit bedauerndem Gesicht nieder, um die kostbaren Scherben zu sammeln; Wolf war blaß geworden, sein Mund verzog sich zum Weinen, und mit unwillkürlicher Bewegung griff er nach Erasmus Hand.
Erasmus stutzte. Vor Unwillen rötete sich seine Stirn. »Für mich ganz gemacht? Für mich? Wirklich, Sie erlauben sich ungebührlichen Spaß, Herr Doktor Sparre ...« Sparre schlug langsam den Blick auf. »Ich möchte gern in anderm Ton mit Ihnen sprechen, Graf Ungnad,« sagte er verhalten. »Sie gehen im Wesentlichen fehl. Ihre Voraussetzungen sind falsch. Ich sah eine Not.
All die Jahre her ist es so gegangen, man wird zum Gelächter der Welt.« Nora Klingenberg hielt der Entrüsteten vor, daß sie mit ihren Vergewaltigungsmethoden das Übel verschlimmere; da käme Erasmus erst recht aus dem Schwanken und Zaudern nicht heraus.
Erasmus schaute grübelnd vor sich hin. »Ich verschließe mich der Tatsache nicht, wie die meisten unter uns, daß wir leichtsinnig gewirtschaftet haben,« sagte er mit seiner trägen und verschleierten Kopfstimme; »wir hatten keine Führer; keiner war der Herr. Manche haben das Unglück kommen sehen und haben gespottet. Die Schuld ist groß, und der Unverstand, und die Blindheit.
Ja, er wisse davon, gab Erasmus zur Antwort, es habe sich so gefügt; der lächelnde Blick der Gräfin verwirrte ihn, er lächelte gleichfalls, jedoch ohne Freiheit und wollte eine hastige Versicherung geben, aber die Gräfin ersparte ihm dies feinfühlend, indem sie ihm freundlich zunickte, wennschon mit einer Mahnung im Blick. Dann nahm sie seinen Arm, und man ging zu Tisch.
Manche haben einen guten Stern.« Sie sah Erasmus forschend an. »Und wer ist der Knabe?« fragte Erasmus weiter. Sie erwiderte: »Wolf ist mein Schutzbefohlener. Er lebt seit seiner Geburt in meinem Hause. Seine Mutter ist, ... sie ist tot; sie war meine beste Freundin.
Ferry Sponeck fuhr sich unglücklich durch die Haare, denn er merkte endlich, daß etwas nicht stimmte. »Sag mir doch, Mumu,« raunte er Erasmus zu, »was hat es denn eigentlich gegeben?« Man vernahm das Rollen eines Wagens. Sebastiane, die neben Erasmus stand, horchte auf; dies Geräusch zu dieser Stunde war ungewöhnlich. Auch die andern lauschten.
Indes gelang es ihren hartnäckigen Bemühungen, daß man Erasmus von Kalkutta aus, als seine Aufgabe dort beendet war, unmittelbar nach London befahl. Graf Erasmus Ungnad stand seit seinem einundzwanzigsten Jahr im diplomatischen Dienst. Der Weg war der herkömmliche und vorgeschriebene gewesen; die Stationen: Rom, Petersburg, Stockholm, Washington, Tokio; und nun London.
Jetzt, wo es eingestanden ist, ist ja Spiel und Zauberei davon weg. Und sehen Sie, wie hübsch, daß ichs gefunden habe, bei Spiel und Zauberei müßt es auch bleiben. Das andere, das muß schauerlich sein mit Ihnen. Nur eine Komödiantin oder eine Heilige könnte es aushalten.« Erasmus schaute in die dunstig flimmernde Ebene hinüber. Er hatte sein spleeniges Lächeln um den Mund.
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