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Aktualisiert: 1. Oktober 2025
Besagter junger Mann hätte heute um Emmy angehalten und die Überraschung sei so groß gewesen, daß die Kinder die noch am Boden liegenden Gläser hätten fallen lassen. „So? Ja, sind denn die kleinen Kinder in dieser Sache gefragt worden?“ „Come, ich nicht verstehen, was meinen!“ Die Doktorin dachte sich ihren Teil und fragte nach der Antwort, die der Herr Bezirksrichter als Vater gegeben habe.
Das Turmzimmer von Pirgallen nahm es wieder auf, wo es zuerst das von der alten Linde vor dem Fenster grün verschleierte Licht des Tages erblickt hatte. »Hier soll mein Alixchen wieder rund und rosig werden,« sagte die Großmama bei der Begrüßung, das Enkelkind bekümmert musternd. »Und all die Gelehrsamkeit soll sie vergessen,« fügte Onkel Walter lachend hinzu. »Und trinken und tanzen soll sie, bis sie schwindlig wird,« rief Tante Emmy, seine Frau, während in ihren lustigen braunen Augen alle Kobolde des Frohsinns ein Feuerwerk entzündeten.
Von Emmy begleitet, begab sich Ehrenstraßer nach Hause, und kam eben recht, um einer Tierquälerei ein Ende zu machen, mit welcher seine Mädels eben angelegentlicht beschäftigt waren, indem die Kinder ein Kätzchen, dessen Pfoten sie mit Stricken gebunden hatten, „streckten“ und um so wilder jauchzten, je jämmerlicher das gepeinigte Tier schrie.
„Du bischt ein gutes Kind, Emmy! Aber versauern sollst du nicht in unserer Einsamkeit, ich kann das nicht verantworten!“ Lächelnd erwiderte Emmy: „Vaterle will mich doch nicht gewaltsam fortschicken?“ Die Korridorschelle begann zu klingeln, sie mußte energisch von Männerhand gezogen worden sein.
In seiner Erregung wollte Ehrenstraßer nicht zu Hause speisen, er fürchtete den Anblick seiner so schwer getroffenen Tochter Emmy und noch mehr deren Fragen nach dem Zerstörer ihres Glückes, den der Richter ja noch gar nicht kennt.
Was mag den alten Fabrikherrn in den Tod getrieben haben? Weshalb versuchte Ratschiller den Selbstmord so zu gestalten, daß man an Raubmord glauben sollte? Das muß eruiert werden; ebenso wie es der Feststellung bedarf, daß die Waffe Eigentum des Fabrikherrn gewesen. Unwillkürlich mußte Ehrenstraßer seiner Tochter Emmy gedenken, und ein tiefer Seufzer entstieg seiner Brust.
Erst als eine silberhelle Mädchenstimme rief: „Lieber Papa!“ hob Ehrenstraßer den Kopf und blickte auf. „Ah, mein Herzensschatz! Tritt nur ein, Emmy! Was führt dich zur Amtszeit zu mir?“
Emmy eilte zur alten Frau, die so jäh zur Witwe geworden, zum Bräutigam, der auf schreckliche Weise den Vater verloren. So nahe dem höchsten Glück auf Erden, steht das Brautpaar nun im tiefsten Jammer, vernichtet die Hoffnung, die Zukunft. Das Gericht muß in doppelter Hinsicht einschreiten.
Der Eintritt Emmys gab der aufgeregten Frau sofort Anlaß, mit einer neuen Anklage vorzugehen, die in der Behauptung gipfelte, daß Ehrenstraßer seine Liebe den Kindern zweiter Ehe vorenthalte und ausschließlich Emmy zuwende, was beweise, daß er eben seine erste verstorbene Frau noch immer liebe und die zweite Frau gröblich vernachlässige, aus ihr lediglich einen Dienstboten machen wolle.
„Bleib'! Und sorge dafür, daß die Bescheerung da weggeschafft wird! Man müßte sich ja schämen, wenn ein Besuch diese Wirtschaft erblickte!“ „Sollen Domestiken ausputzen! Ich müssen zu Emmy!“ Und fort rauschte die Gattin.
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