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Aktualisiert: 7. Juni 2025


Die Frau sagte jetzt einige Worte zu einer Magd, die hinter ihrem Stuhle stand; die Magd eilte hinaus und kam bald mit einem kleinen alten Manne wieder, dessen Bart länger war als er selber. Der Alte machte einen Bückling und blieb am Thürpfosten stehen. Die Frau deutete mit dem Finger auf Else und sagte: »Betrachte dir dieses Bauermädchen, ich will es als Pflegekind annehmen.

Else küßte der Frau die Hand, fiel vor ihr nieder, umfaßte ihre Kniee und erwiederte dann unter Thränen: »Die Mutter ruht schon lange unter dem Rasen. Mutter ward hinweg getragen Liebe zog mit ihr von dannen! Der Vater lebt wohl noch, aber was hilft mir das, die Stiefmutter haßt mich und schlägt mich unbarmherzig alle Tage. Nichts kann ich ihr recht machen.

Was ging sie das alles an? »Ah, jetzt verstehe ich dichsagte sie endlich mit ihrer klaren Stimme. »Du denkst an das, was Graf Brachwitz gestern erzählteSie zog dabei die Arme hinter das Haupt und schaukelte mit dem Stuhl leise hin und her. »Ja, japflichtete Else bei, »das geht mir gar nicht aus dem Kopf. Und daß gerade die beiden Frauen dabei waren.

Ein Schatten flog über die Stirn des Mädchens, aber sie bejahte. Allein den Ungläubigen überzeugte sie nicht. »Hedwigich glaub’s nichtElse hat ja so feine Arbeit gar nicht gelerntnicht wahrduvon dirWieder schüttelte sie leise das Haupt. »So sag’s dochrief er dringend.

Sie sind zu liebenswürdigDamit zog er sich den von Else angebotenen Stuhl ganz in die Nähe der Kranken, musterte sie halb teilnahmsvoll, halb verlegen und streckte dann die Hand befriedigt dem mächtigen Ofenfeuer entgegen.

Bei Else jedoch benahm er sich beinahe mitleidig. Er streichelte ihr nach der Untersuchung das feine blonde Haar aus der Stirn und sagte begütigend wie zu einem kleinen Kinde: »Na, es macht sich ja. Aber schonen, mein Kinding, immer hübsch schonen. Nur recht still, das ist die HauptsacheDamit begab er sich in den Garten, wo Wilms und Hedwig seiner schon harrten.

So rief auch Else jetzt der Mutter zu: "Der Vater ist schon im Haus und Marianne sehe ich auch, aber sie stehen bei andern Mädchen und machen gar nicht voran. Aber jetzt kommt der Frieder und dahinter die drei Großen, jetzt muß ich entgegen laufen."

Munter und emsig fand er Else an ihrem Nähtisch sitzen, eifrig damit beschäftigt, Leinenzeug zusammenzusticheln. »Wo ist Hedwigfragte sie rasch bei seinem Eintritt und hob ihre hellen Augen. Wilms stutzte: »Wahrscheinlich in der Küchegab er unbeholfen zurück. Er log. Etwas Unerkanntes, Dunkles zwang ihn dazu. Sein Weib ließ ihre Arbeit langsam in den Schoß sinken und sah ihn an.

Unterdessen saß Wilms in seiner Kammer und schrieb an Else einen Brief. Heiß und dringend flehte er sein Weib an, zurückzukehren, sobald es ihre Gesundheit nur irgendwie gestatte. Er freue sich auf ihre Rückkehr, wie auf ein Fest. Überall fehle sie ihm. Alles erinnerte ihn an sie. Ach, wenn sie doch erst da wäre. – Ganz am Schluß erwähnte er auch Hedwig.

»Ja früher« – wiederholte der Landmann, tief Atem holend – »früherda mag’s wohl so gewesen sein. Damals waren wir noch guter Dinge. Da ging ich auch oft mit Else über das Feld – –« »Wie jetztwarf sie rasch dazwischen. Wilms ließ einen scheuen Blick über sie fortgleiten und löste seinen Arm ungeschickt von dem ihren. »Ja, mein Kind, beinahe soäußerte er gedrückt.

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