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Soll ich dir versichern, daß ich erst spät, erst ganz zuletzt des Vaters Absichten erfuhr, daß ich als ein gezwungenes, ein lebloses Werkzeug seines Willens handelte? Was fruchtet's, welche Meinung du von mir haben magst? Du bist verloren; und ich Unglücklicher stehe nur da, um dir's zu versichern, um dich zu bejammern. Egmont.

Man hält sie dieser Entschließung nicht fähig, weil Ihr sie habt zaudern, weil Ihr sie habt zurücktreten sehn; dennoch liegt's wohl in ihr; neue Umstände treiben sie zu dem lang verzögerten Entschluß. Wenn sie ginge? und der König schickte einen andern? Egmont. Nun, der würde kommen, und würde eben auch zu thun finden.

Mit dem Herzen gewiß nicht; und wollte, ich könnte mit dem Verstande ganz auf der unsrigen sein. Regentin. Wenn du so willst, so thät' es not, ich träte ihnen meine Regentschaft ab; denn Egmont und Oranien machten sich große Hoffnung, diesen Platz einzunehmen. Damals waren sie Gegner; jetzt sind sie gegen mich verbunden, sind Freunde, unzertrennliche Freunde geworden. Machiavell.

Er rufe die Ritter des Vließes zusammen, wir wollen uns richten lassen. Oranien. Und was wäre ein Urteil vor der Untersuchung? eine Strafe vor dem Urteil? Egmont. Eine Ungerechtigkeit, der sich Philipp nie schuldig machen wird; und eine Thorheit, die ich ihm und seinen Räten nicht zutraue. Oranien. Und wenn sie nun ungerecht und thöricht wären? Egmont. Nein, Oranien, es ist nicht möglich.

Was? den Ehrenmann? Ein anderer. Den Gelahrten? Zimmermeister. Ums Himmels willen, ruht! Zimmermeister. Bürger, was soll das? Andere. Freiheit und Privilegien! Privilegien und Freiheit! Egmont. Ruhig! Ruhig, Leute! Was gibt's? Ruhe! Bringt sie aus einander! Zimmermeister. Gnädiger Herr, Ihr kommt wie ein Engel des Himmels. Stille! seht ihr nichts? Graf Egmont! Dem Grafen Egmont Reverenz! Egmont.

Ferner sagt der Einnehmer: er wolle den alten Soldaten, den Witwen und einigen andern, denen Ihr Gnadengehalte gebt, die Gebühr einen halben Monat zurückhalten; man könne indessen Rat schaffen; sie möchten sich einrichten. Egmont. Was ist da einzurichten? Die Leute brauchen das Geld nötiger als ich. Das soll er bleiben lassen. Sekretär. Woher befehlt Ihr denn, daß er das Geld nehmen soll? Egmont.

Vertraue auf uns. Ihr Schicksal wird sie, wie eine wohlberechnete Sonnenfinsternis, pünktlich und schrecklich treffen. Alba. Hast du sie genau beobachten lassen? Silva. Alle; den Egmont vor andern. Er ist der einzige, der, seit du hier bist, sein Betragen nicht geändert hat.

Soll ich den gegenwärtigen Augenblick nicht genießen, damit ich des folgenden gewiß sei? Und diesen wieder mit Sorgen und Grillen verzehren? Sekretär. Ich bitt' Euch, Herr, seid nicht so harsch und rauh gegen den guten Mann. Ihr seid ja sonst gegen alle freundlich. Sagt mir ein gefällig Wort, das den edeln Freund beruhige. Seht, wie sorgfältig er ist, wie leis' er Euch berührt. Egmont.

Ich erkenne auf Erden keinen Richter über meine Handlungen, als den Großmeister des Ordens mit dem versammelten Kapitel der Ritter. Klärchen. O, du dürftest die ganze Welt über dich richten lassen. Der Sammet ist gar zu herrlich, und die Passementarbeit! und das Gestickte! Man weiß nicht, wo man anfangen soll. Egmont. Sieh dich nur satt. Klärchen. Und das goldne Vließ!

Die Jugend und die schöne Liebe, alles hat sein Ende; und es kommt eine Zeit, wo man Gott dankt, wenn man irgendwo unterkriechen kann. Mutter, laßt die Zeit kommen wie den Tod. Dran vorzudenken ist schreckhaft! Und wenn er kommt! Wenn wir müssen dann wollen wir uns gebärden, wie wir können. Egmont, ich dich entbehren! Egmont. Klärchen! Egmont! Kommst du? bist du da? Egmont. Guten Abend, Mutter!