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Aktualisiert: 17. Juni 2025
Leonardus hatte sich im Hause der Freunde erholt; es kamen schöne Tage, und es trat eine Ruhe ein nach den vielfachen Stürmen, die über Doorwerth dahin gebraust waren, obschon diese Ruhe freilich noch immer keine dauernde war. Windt und Leonardus nahmen für eine Zeitlang herzlichen Abschied von der braven Hausfrau und traten ihre Reise an.
Jeden Morgen fast saß Windt am Schreibpulte und schrieb Briefe an seine Herrin, oft in fliegender Hast und Hetze, Alles bunt durcheinander, aber sie wollte und mußte Alles wissen. Doorwerth und dessen guter Verkauf bildete jetzt einen Theil ihrer noch übrigen Lebenshoffnungen.
Wie heißt es? Scheiden und Meiden.« »Und neben dem Bild von Kniphausen hängt das von Schloß Doorwerth, von der Rheinseite aus betrachtet; im Vordergrund der Strom, zur Seite das Fährhaus, in der Tiefe das stattliche mächtige Kastell mit seinen Thürmen, Basteien, Schießscharten und der Zugbrücke.
Ist nun Doorwerth so entwerthet, das heißt, erscheint es so, dann wird der Erbherr in England geltend machen können, daß er sein Eigenthum für die gemeinsame Sache zum Opfer gebracht, daß er englische Truppen im Uebermaß verköstigt; er wird darthun, daß England die Herrlichkeit habe ruiniren helfen, und von dem Inselstaate eine Entschädigung fordern, und eine solche vielleicht wirklich erlangen, denn die englischen Prinzen selbst müssen bezeugen, daß sie beigetragen haben, Doorwerth mit zu verzehren; vielleicht aber erlangt er sie auch nicht.
Wer auch hier war von fremden Offizieren, Engländer, Holländer, Kaiserliche und jetzt die Republikaner, keiner hat glauben wollen, daß ich nur ein Bedienter sei, sondern Jeder meinte, daß ich ganz bestimmt der Herr oder Erbe von Doorwerth selbst sein müsse. Alle Güter rings um die Herrlichkeit sind totaliter devastirt, Doorwerth allein ist noch im leidlichen Zustand.
Mir selbst mußte daran gelegen sein, nicht von Aboncourt gesehen zu werden, denn sehr möglich war es, daß er in mir jenen Mann wieder erkannte, der bei Doorwerth ihn fortgeschafft hatte und Zeuge seines zweimaligen Wassersprunges gewesen war, und der mit beigetragen hatte, in der Nähe von Thiel ihn zu fangen und in Haft zu nehmen.
»Was den Kauf von Doorwerth betrifft, über den ich Ihrer Excellenz schon unterthänig berichtete, so waren der gnädige Erbherr und ich nicht weniger erstaunt, als Ihre Excellenz selbst es sind über das großmüthige und räthselhafte Anerbieten des jungen Herrn. Ich hielt es für Pflicht, diesen zu warnen, eine solche hohe Summe auf das Spiel zu setzen; selbst der Erbherr sträubte sich lebhaft gegen diesen Edelmuth, allein Graf Ludwig entgegnete: Dieses Geld wurde mir anvertraut zu beliebiger Verfügung; wie könnte ich es besser anlegen, als in einem werthvollen Grundstück, welches ich, da es doch einmal verwerthet werden soll, dadurch der Familie erhalte? Ich baue unbedingt auf meines Vetters Ehre und da wird ohne Zweifel dieses Geld in den besten Händen sein. – Wahrlich Excellenz, ich schäme mich nicht, es zu sagen, daß dieser Beweis eines wahrhaft edeln Herzens und Charakters Hochihres jüngsten Enkels mich auf das Innigste rührte und was im Gemüthe des Erbherrn vorging, konnte ich in dessen Mienen lesen. Wir beriethen nun die Sache ernstlich; der junge Herr sollte auf Doorwerth einstweilen nur 25,000 Gulden anzahlen, und dafür eine Obligation auf Varel erhalten, die anderen 25,000 Gulden wollte der Erbherr auch annehmen und auf Rhoon versichern. Ihre Excellenz sollten die Gnade haben, mir förmliche Vollmacht zu ertheilen, alle nöthigen Schriftdocumente zu entwerfen, die Summe in Empfang zu nehmen und in Hochdero Namen bündig zu quittiren, welche Quittung zugleich als Interims-Verschreibung auf gedachte Herrlichkeit Doorwerth mit Zubehör gelten solle, bis zu Ertheilung der förmlichen Obligation und Ausfertigung des zur Sicherheit weiter Erforderlichen. Diese Verhandlung erfolgte ebenfalls unter beständigem fernen Kanonendonner; da kam auf einmal der auf Kundschaft ausgesandte Diener des jungen Herrn, Philipp Scarre, im vollen Jagen angesprengt und brachte die Nachricht, die Engländer seien geschlagen, ein ganzes Regiment derselben an der Wahl gefangen genommen, ein anderes völlig vernichtet, die ganze hannoversche Infanterie unter Graf Walmoden habe sich nach Nimwegen geworfen. Das nöthigte den Erbherrn zum schleunigen Aufbruch und es blieb nur noch so viele Zeit, zu verabreden, daß, wenn der Feind nicht über den Rhein käme, demnächst wo möglich eine neue Zusammenkunft und Verhandlung stattfinden solle. Einstweilen gebe ich Ihrer Excellenz anheim, mit den nöthigen Papieren und Hochdero Zustimmung mich zu versehen, und bin zu Füßen Hochdero unterthäniger Windt.«
Er sprach daher mit vieler Freundlichkeit zu ihm: Lieber Vetter, zürne mir nicht; ich war ein wenig böse auf dich und neidisch auf den Vice-Admiral. Ha! glaub’s wohl, wegen Doorwerth! rief Graf Wilhelm.
Das schöne, jugendliche Gesicht dieses Herrn hatte er schon einmal gesehen, ganz gewiß, neben ihm saß eine verschleierte Dame, zwischen Beiden ein junges bildschönes Mädchen, und dieses Mädchen rief mit heller Stimme: »#Oh mon Dieu! mon Dieu!# Dieser Herr ist unser Freund vom Kastell Doorwerth.«
Das bunte Gewimmel, das sich auf den Wiesenteppichen und in den Alleen mehr und mehr um Schloß Doorwerth entfaltete, bot ein anziehendes Bild, und Frau Windt, Angés und die kleine Sophie, die der Schall der Trompeten aus ihren Zimmern gelockt, schauten mit Lust, in die sich ein gewisses Bangen mischte, von einer gedeckten Bastei herab.
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